NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich am Freitag nach dem US-Arbeitsmarktbericht von ihren jüngsten Verlusten erholt. Der Dow Jones Industrial stieg nach der ersten Handelsstunde um 1,67 Prozent auf 32 537,18 Punkte. Auf Wochensicht zeichnet sich damit für den Leitindex aber noch ein Verlust von fast einem Prozent ab. Der marktbreite S&P 500 gewann am Freitag 1,81 Prozent auf 3787,27 Zähler.
Auch der in den vergangenen Tagen besonders schwache technologielastige Nasdaq 100 legte zu und gewann 1,97 Prozent auf 10 901,39 Zähler. Am Vortag war er noch in Richtung seines Jahrestiefs abgerutscht. Die wohl noch länger steigenden Zinsen in den USA hatten Techwerte in dieser Woche besonders belastet. Die bisherige Wochenbilanz mit derzeit minus 5,6 Prozent für den Nasdaq 100 spiegelt dies wider.
Im Oktober schuf die US-Wirtschaft deutlich mehr Arbeitsplätze als erwartet. Dazu gewann der Lohnanstieg überraschend etwas an Dynamik. Er blieb aber klar hinter der noch höheren Inflationsrate zurück. Helaba-Experte Ulrich Wortberg sprach von einer weiter soliden Arbeitsmarktverfassung. "Daher gibt es für die US-Notenbank auch keinen Grund, den Zinserhöhungsprozess zu beenden. Zwar könnten die Zinsschritte allmählich kleiner werden, das Zinstop ist aber noch längst nicht erreicht."
Diese Einschätzung deckt sich auch in etwa mit Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell vom Mittwoch. Demnach könnten die Währungshüter schon im Dezember ihre Leitzinsen weniger deutlich als zuletzt anheben. Powell hatte aber auch keinen Zweifel daran gelassen, die Zinserhöhungen fortzusetzen..
Neben dem Arbeitsmarktbericht standen am Freitag etliche Unternehmensnachrichten im Fokus. Beim Online-Bezahldienst Paypal wog das starke Umsatzwachstum im Sommer die enttäuschenden Ziele für das Schlussquartal offenbar nicht auf. Der Aktienkurs sank um drei Prozent Das Unternehmen rechnet mit einer deutlichen Abschwächung der Umsatzdynamik.
Die Aktien von Starbucks gewannen rund neun Prozent. Die weltgrößte Café-Kette hatte im vergangenen Quartal einen Rekordumsatz verzeichnet und lag mit dem Gewinn trotz einer guten Halbierung zum Vorjahr über den Erwartungen.
Amgen standen 0,8 Prozent höher. Der Biotechkonzern meldete dank starker Medikamentenverkäufe und einer erfolgreichen Kostenkontrolle eine überraschend starke Umsatz- und Ergebnisentwicklung.
Die Papiere des Cloudsoftware-Anbieters Twilio brachen um knapp ein Drittel ein. Die guten Quartalszahlen konnten den schwachen Ausblick auf das Schlussquartal offenbar nicht kompensieren. Etliche Analysten stuften die Titel zudem ab.
Die in New York gehandelten Anteile von Biontech legten um gut sieben Prozent zu. Laut Bundeskanzler Olaf Scholz hat das Unternehmen von Peking grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer für in China lebende Ausländer bekommen. Zudem ist eine Auffrischungsimpfung mit dem angepassten Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer nach Unternehmensangaben deutlich wirksamer als das ursprüngliche Vakzin. Die Pfizer-Titel gewannen 1,7 Prozent./ajx/he
Quelle: dpa-Afx