NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen sind am Freitag nach einem freundlichen Handelsauftakt in die Verlustzone gedreht. Zunächst stützten die robusten Daten vom Arbeitsmarkt für den Monat März. Die überraschende Eintrübung der Stimmung in der Industrie allerdings drückte rasch wieder auf die Laune der Anleger.
Nach einem für den Dow Jones Industrial insgesamt positiv verlaufenen März, aber sehr schwachem ersten Quartal, gab der US-Leitindex zum Start in den April um 0,20 Prozent auf 34 607,31 Punkte nach. Der S&P 500 fiel um 0,08 Prozent auf 4526,86 Punkte. Der Nasdaq 100 zeigte sich richtungslos zwischen leichten Gewinnen und Verlusten und legte zuletzt um 0,06 Prozent auf 14 847,70 Punkte zu.
Der Blick auf den US-Arbeitsmarkt zeigte auch für März einen Erholungskurs: Die Arbeitslosigkeit ging weiter zurück und nähert sich rapide dem Niveau, das sie vor der Corona-Pandemie hatte. Die Beschäftigung stieg weiter an, wenn auch etwas schwächer als von Analysten erwartet. Die Experten von Helaba sprachen von einer "robusten Verfassung". Kopfzerbrechen dürfte der US-Notenbank (Fed) dagegen der weiter zunehmende Lohnauftrieb bereiten, da er die ohnehin sehr hohe Inflation zusätzlich anfachen könnte.
Der Einkaufsmanagerindex ISM für die US-Industrie fiel im März verglichen mit Februar auf 57,1 Zähler, während Analysten im Schnitt einen Anstieg erwartet hatten. Allerdings signalisiert ein Wert über 50 weiter eine wachsende Aktivität der Unternehmen. Eher beunruhigte einige Börsianer daher, dass es insbesondere einen kräftigen Rückgang bei der Einschätzung der Auftragseingänge gegeben hatte.
Unternehmensseitig kehrten im Dow die Aktien des Ölriesen Chevron zurück an die Index-Spitze mit plus 1,5 Prozent. Nachdem sie in der ersten Hälfte des vergangenen Monats im Zuge rasant steigender Ölpreise auf Rekordhoch geklettert waren, hatten sie danach erst einmal wieder etwas deutlicher nachgegeben. Im S&P 100 erholten sich zudem ExxonMobil und ConocoPhillips von ihren jüngsten Verlusten mit Kursgewinnen um die ein Prozent.
Apple schwächelten indes mit minus 0,6 Prozent weiter nach ihrer jüngsten Elftagesrally. Diese hatte die Aktie des iPhone-Herstellers wieder nahe an ihr Rekordhoch von Anfang Januar gebracht. Nun ging es den mittlerweile dritten Tag in Folge wieder abwärts. Belastet hat womöglich, dass JPMorgan-Experte Samik Chatterjee neben Qualcomm , die um 3,3 Prozent nachgaben, auch Apple von der "Analyst Focus List" strich.
Dafür nahm er die Papiere der Kommunikationsnetzwerk-Ausrüster Ciena und Arista auf. Im schwierigeren Wirtschaftsumfeld hält er laut einer aktuellen Studie diese beiden für besonders widerstandsfähig mit Blick auf die Ausgaben von Telekomkunden für ihre Netzwerke als auch von Cloudunternehmen und deren Aufbau von Infrastruktur. Ciena legten um gut ein Prozent zu, während und Arista ein halbes Prozent verloren.
Außerhalb der großen Indizes schossen unter den Einzelwerten die Papiere von Gamestop zum Handelsstart um 14 Prozent nach oben und standen zuletzt mit knapp 9 Prozent im Plus. Die Handelskette für Computerspiele plant einen Aktiensplit, um die aktuell rund 180 US-Dollar teure Aktie wieder besser handelbar und damit für Kleinanleger interessanter zu machen. Die Aktie ist allerdings stark schwankungsanfällig, wie auch ein Blick auf den bisherigen Jahresverlauf zeigt. Nachdem sich das Papier bis Mitte März fast halbiert hatte, kletterte es allein im Verlauf dieser Handelswoche wieder um ein Drittel nach oben./ck/he
Quelle: dpa-Afx