NEW YORK (dpa-AFX) - Ängste vor einer weiteren Verschärfung der chinesischen Covid-Beschränkungen haben die US-Aktienmärkte zum Wochenstart belastet. Die drohenden, noch strikteren Maßnahmen Chinas gegen die Corona-Pandemie haben in wichtigen chinesischen Städten zu wachsenden Protesten geführt und dürften die Aussichten für das globale Wirtschaftswachstum weiter trüben. Bereits an den Börsen in Fernost und in Europa hatte am Montag die größte Protestwelle seit Jahrzehnten in China die Anleger verunsichert.

Zuletzt notierte der Dow Jones Industrial 0,57 Prozent tiefer bei 34 152,35 Punkten, nachdem er in der Vorwoche um 1,8 Prozent auf das höchste Niveau seit April gestiegen war. Der marktbreite S&P 500 verlor am Montag 0,73 Prozent auf 3996,64 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,64 Prozent auf 11 680,31 Zähler.

Die Ereignisse in China schienen für viele Marktteilnehmer eine Gelegenheit zu sein, um sich vorerst an die Seitenlinie zu stellen, erläuterte Marktexperte Andreas Lipkow. Die Auswirkungen der Proteste seien kaum abschätzbar und stellten eine ernstzunehmende Gemengelage für viele Branchen und Sektoren dar. Die Proteste erstreckten sich über viele Städte und Fabrikationsstätten in China und könnten zu erheblichen Störungen der Lieferketten in Europa, den USA und Asien führen, warnte Lipkow.

Prominentes Beispiel ist der iPhone-Hersteller Apple , der bereits deutlich unter den Geschehnissen leidet und dessen Aktien um 1,8 Prozent abrutschten. Laut einem Insider dürften in diesem Jahr Produktionsausfälle beim Lieferanten Foxconn in der chinesischen Metropole Zhengzhou die iPhone-Produktion im Vergleich zum Plan um fast sechs Millionen Geräte drücken. Wegen der strikten Pandemie-Maßnahmen Chinas war es in den vergangenen Wochen rund um das größte iPhone-Werk der Welt zu Protesten und Ausschreitungen gekommen.

Ein Bericht über einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Antikörper Lecanemab zur Behandlung von Alzheimer belastete die Papiere von Biogen , die um vier Prozent abrutschten. Die Titel des schwedischen Entwicklungspartners Bioarctic sackten in Stockholm zuletzt um 22 Prozent in die Tiefe.

Das vom deutschen Chemikalienhändler Brenntag bestätigte Interesse am US-Rivalen Univar Solutions trieb dessen Aktien um 5,3 Prozent in die Höhe. Ob es zu einer Transaktion kommt, ist noch offen. Der Markt für den Chemikalienhandel gilt als stark fragmentiert.

Abstufungen der britischen Bank Barclays für die Aktien der US-Nahrungsmittelhersteller Beyond Meat und Tyson Foods sorgten für Kursverluste von 2,6 Prozent beziehungsweise 3,5 Prozent./edh/jha/

Quelle: dpa-Afx