NEW YORK (dpa-AFX) - Ausgerechnet am "Black Friday" gibt es an der Wall Street auch kursmäßig einen rabenschwarzen Freitag. Die Furcht vor einer neuen Coronavirus-Variante, die zuvor schon die Börsen in Asien und Europa schwer belastete, zog im Frühhandel auch bei US-Aktien eine Verkaufswelle nach sich. Der Dow Jones Industrial
Der marktbreite S&P 500
Craig Erlam vom Broker Oanda beobachtete eine "Flucht in die Sicherheit angesichts der zunehmenden Angst vor Varianten". Fachleute befürchten, dass die im südlichen Afrika entdeckte Variante B.1.1.529 wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend ist, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. Dies lässt die Lockdown-Sorgen der Anleger, die zuletzt schon wegen der erneuten Infektionswelle aufkamen, noch weiter hochkochen.
"Das Besorgniserregendste an dem neuen Stamm ist derzeit, wie wenig wir über ihn wissen", fuhr Erlam fort. Die Nachrichtenagentur PA zitierte einen Experten der britischen Behörde für Sicherheit im Gesundheitswesen mit der Einschätzung, bei B.1.1.529 handele es sich um "die schlimmste Variante", die bisher gesehen wurde. Bislang gibt es außerhalb des südlichen Afrika nur wenig bestätigte Fälle, unter anderem einen Fall in Belgien.
Nach den von Großbritannien und Israel verhängten Einreisebeschränkungen für Personen aus dem südlichen Afrika kündigten andere Länder ähnliche Maßnahmen an. Für die ganze Reisebranche ist dies ein erneut schwerer Schlag, der auch an der Börse zu spüren war: Von Fluggesellschaften über Kreuzfahrtanbietern bis hin zu Reiseportalen gab es einen Kurseinbruch: Die Aktien von United Airlines
Unter den Fahrdienstvermittlern ging es aus Sorge vor nachlassender Reiseaktivität auch steil bergab, wie Verluste von 7,9 respektive 5,9 Prozent bei Lyft
Die Verunsicherung wegen der Corona-Ängste waren auch am Ölmarkt spürbar, wie einbrechende Ölpreise zeigen. Die Aktien der Branchenriesen Chevron
Es gab aber auch Gewinner der aktuellen Entwicklung - und dazu zählten einige der bekannten "Stay-at-home-Aktien", die schon bei vorherigen Lockdowns begehrt waren, in den vergangenen Monaten aber während der entspannteren Infektionslage bei Anlegern einen schweren Stand hatten. Allen voran zogen die Papiere des Videokonferenz-Anbieters Zoom
Weitere Profiteure der neuen Situation waren Impfstoff-Hersteller: Die in New York gelisteten Biontech
Während die Papiere des Biontech-Wettbewerbers Moderna
Quelle: dpa-Afx