NEW YORK (dpa-AFX) - Nach Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell zur weiteren Geldpolitik sind die US-Börsen am Mittwoch ins Straucheln geraten. Die Sorge, die geldpolitischen Straffungen könnten in diesem Jahr noch schneller als gedacht werden, brachte die zeitweise deutlich erholten Märkte wieder in Turbulenzen. Der Zinsentscheid selbst hatte die Erwartungen erfüllt und die Märkte zunächst eher kalt gelassen.
Einen ersten Zinsschritt wird es erwartungsgemäß wohl im März geben. Unter Druck gerieten die Märkte aber wegen der Befürchtung, dass es 2022 insgesamt doch mehr als die vier schon eingepreisten Zinsschritte geben könnte. Auf Rückfrage schloss Powell nicht aus, auf jeder der kommenden Sitzungen an der Zinsschraube zu drehen. Inklusive März tagt die Fed in diesem Jahr noch plangemäß sieben Mal.
Die Achterbahnfahrt der US-Börsen ging damit in dieser Woche in die nächste Runde. Nach einem Spitzenplus von 1,5 Prozent verlor der Dow Jones Industrial
Die zuletzt besonders stark abgestraften Technologiewerte schafften es aber im Schlussakkord, einen kleinen Gewinn zu retten. Gestützt auf erfreuliche Zahlen unter anderem von Microsoft
"Powells Kommentare aus der Pressekonferenz kommen auf dem Parkett deutlich schlechter an als das eigentliche Fed-Statement", sagte Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Angesichts der noch verbleibenden Sitzungen in diesem Jahr habe der Währungshüter die Börsianer aufhorchen lassen. Altmann rechnet damit, dass die Markterwartungen daraufhin eher bei fünf als bei vier Zinsanhebungen liegen werden.
Die Microsoft-Aktien dominierten den Dow, indem sie ein Plus von 2,9 Prozent über die Ziellinie brachten. Analysten lobten das Zahlenwerk des Software-Riesen, der nach Tagen des Kursrutsches im Technologiesektor wieder eine positivere Duftmarke für diese Branche setzte. Analyst Kirk Materne vom Analysehaus Evercore ISI hob eine optimistische Konzernprognose für die Cloud-Plattform Azure im laufenden Geschäftsquartal hervor.
Ähnliches galt für den Nasdaq-Vertreter Texas Instruments
Boeing
Die Titel des Telekom-Riesen AT&T
Positiv von sich reden machte derweil der Spielzeughersteller Mattel
Der Euro
Auch die Kurse von US-Staatsanleihen rutschten ab. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries verlor zuletzt 0,66 Prozent auf 127,28 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 1,88 Prozent und damit in Richtung ihres jüngst erreichten Zweijahreshochs./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx