NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben vor dem Wochenende einen überraschend starken Arbeitsmarktbericht und die Perspektive weiter steigender Zinsen erstaunlich gut weggesteckt. Nach einem Rücksetzer des Dow Jones Industrial
Der vor der Startglocke veröffentlichte Bericht zeichnete ein starkes Bild des Arbeitsmarktes in den USA: Nicht nur nahm die Beschäftigung im November stärker zu als erwartet worden war, der Anstieg der Löhne und Gehälter übertraf die Markterwartung um das Doppelte.
Das könnte die US-Notenbank Beobachtern zufolge unter Druck setzen, die Leitzinsen weiter zu erhöhen, um so die Inflation einzufangen. "Der beunruhigendste Aspekt des Arbeitsmarktberichts war die aktuelle Entwicklung der Löhne", schrieb Matt Peron, Chefanalyst der Investmentgesellschaft Janus Henderson. Dies sei "ein Rückschritt in einer sich ansonsten verbessernden Inflationsgeschichte". In der Folge werde die Geldpolitik in nächster Zeit vermutlich restriktiv bleiben - und damit Druck auf die Gewinne der Unternehmen ausüben.
Auch andere wichtige Börsenindizes zeigten sich angesichts dieses für Aktien ungünstigen Szenarios robust: Der marktbreite S&P 500
Eine turbulente Börsenwoche ging somit vergleichsweise ruhig zu Ende. Zur Wochenmitte war der Dow noch auf den höchsten Stand seit Ende April geklettert. Fed-Chef Jerome Powell hatte mit der Aussage, die Leitzinsen im Dezember möglicherweise nicht so stark anzuheben wie in den Monaten zuvor, an den Börsen Euphorie ausgelöst. "Ich halte es weiterhin für wahrscheinlich, dass die Fed ab der Dezember-Sitzung die Zinsen langsamer erhöht", prognostizierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Zinserhöhungen in diesem Ausmaß "könnten uns jetzt aber länger begleiten als bislang gedacht".
Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren vor dem Wochenende rar. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge steht United Airlines
Die Aktien von Marvell Technology
Die Anteile des Essenslieferanten Doordash
Die Papiere des Cloud-Spezialisten Zscaler
Im New Yorker Währungshandel geriet der Euro nach dem Arbeitsmarktbericht zunächst unter Druck, holte die Verluste aber wieder auf und kostete zuletzt 1,0533 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0538 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte somit 0,9489 Euro gekostet.
Auch die US-Staatsanleihen zeigten sich von der Aussicht auf steigende Leitzinsen im späten Handel wenig beeindruckt. Nach anfänglichen Verlusten schloss der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) mit 0,18 Prozent im Plus bei 114,50 Punkten. Die Rendite in der zehnjährigen Laufzeit betrug 3,48 Prozent./bek/jha/
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx