NEW YORK (dpa-AFX) - Hoffnungsschimmer im Krieg in der Ukraine haben am Mittwoch eine Erholung an den US-Börsen ausgelöst. Nach vier verlustreichen Börsentagen legte der Dow Jones Industrial
Als ein Lichtblick erschien den Anlegern das geplante Treffen der Außenminister der Ukraine und Russlands an diesem Donnerstag im türkischen Antalya. Zudem deutete die Regierung in Kiew an, dass sie nicht mehr auf einer sofortigen Nato-Mitgliedschaft beharrt und eine Neutralität des Landes nicht ausschließt. Das russische Außenministerium betonte laut der Agentur Tass seinerseits, Russland strebe keinen Machtwechsel in der Ukraine an.
Der marktbreite S&P 500
Zwar ist die Wall Street seit Beginn des Konflikts deutlich weniger in Mitleidenschaft gezogen worden als etwa die europäischen Börsen, doch summierten sich auch dort die Verluste. Am Mittwoch entspannte sich nun auch an den Rohstoffmärkten die Lage spürbar. Der Preis für ein Fass der wichtigen US-Sorte WTI brach um mehr als elf Prozent ein.
Viele Marktexperten warnen trotz möglicher Schnäppchen bei Aktien vor übersteigerten Hoffnungen. "Ohne eine Deeskalation des Russland-Ukraine-Konflikts könnte es für die Aktienmärkte noch schwer werden, einen Boden zu finden", befürchtet Barclays-Experte Emmanuel Cau. Und Jürgen Molnar von Robomarkets weist darauf hin, dass selbst bei einem Ende des blutigen Konflikts die geo- und wirtschaftspolitischen Spannungen zwischen Russland und dem Westen nicht aus dem Weg geräumt seien. "Was vor allem bleiben dürfte, sind die Konsequenzen steigender Energie- und Rohstoffpreise für Inflation, Geldpolitik und Wirtschaftswachstum. Nicht zu vergessen die Verwerfungen im Finanzsystem, sollte Russland tatsächlich in die Staatspleite schlittern."
Die sich möglicherweise etwas aufhellende Lage zog an den Aktienmärkten starke Sektorrotationen nach sich. Die Verlierer der jüngsten Krise waren nun gesucht und die Profiteure wurden gemieden. So gerieten etwa die Kurse der Energiebranche unter Druck. Chevron
Profiteure der neuen Entwicklung waren vor allem die Aktien der Reise- und Freizeitindustrie. So gewannen die Anteile des Online-Reiseportals Booking 7,2 Prozent und die Aktien des Online-Reisebüros Trip.com 5,4 Prozent. Anteile des weltweit größten Kreuzfahrtanbieters Carnival stiegen um 8,8 Prozent. Die Papiere der Fluggesellschaften American Airlines
Zu den größten Gewinnern im Dow zählten Nike-Aktien
Der Eurokurs
US-Staatsanleihen gerieten unter Druck. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,37 Prozent auf 126,70 Punkte auf den niedrigsten Stand seit Ende Februar. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 1,94 Prozent./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx