NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street ist am Mittwoch auf Erholungskurs geblieben. Wie schon am Dienstag legten allerdings die wichtigsten Aktienindizes auch zur Wochenmitte nicht mehr so dynamisch zu.
Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,63 Prozent auf 35 629,33 Punkte. Der den breiten Markt abdeckende Index S&P 500 gewann 0,94 Prozent auf 4589,38 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,80 Prozent auf 15 139,74 Punkte nach oben.
Die US-Börsen hatten im Januar unter der Aussicht auf eine unerwartet straffe Geldpolitik der US-Notenbank Fed zur Bekämpfung der hohen Inflation gelitten. Allerdings hatten sich Vertreter der Fed jüngst für ein besonnenes Vorgehen beim Tempo für Zinserhöhungen ausgesprochen, was die Anleger beruhigte.
Gegen eine allzu scharfe Gangart der Fed sprachen zur Wochenmitte auch enttäuschende Jobdaten. Laut dem Dienstleister ADP wurden in der Privatwirtschaft zu Jahresbeginn 301 000 Stellen abgebaut. Die Zahlen sind ein schlechtes Omen für den am Freitag anstehenden Jobbericht der Regierung. Analysten weisen allerdings schon seit längerem darauf hin, dass Monatsdaten vom Arbeitsmarkt durch coronabedingte Sondereffekte verzerrt sein können.
Derweil ging die Berichtssaison der Unternehmen mit Schwung weiter. Allen voran zog die Google-Mutter Alphabet die Aufmerksamkeit auf sich. Nach starken Quartalszahlen und einem angekündigten Aktiensplit im Verhältnis 20 zu 1 innerhalb der nächsten Monate hatten die Papiere (Aktiengattungen A und C ) im Tagesverlauf Rekordhöhen erklommen und schlossen an der Nasdaq-100-Spitze mehr als sieben Prozent höher.
Für die Anteile des Intel-Konkurrenten AMD ging es um gut fünf Prozent hoch. Der Chipkonzern hatte inmitten der globalen Halbleiter-Engpässe mit Rekordzahlen aufgetrumpft und dabei die Analystenschätzungen übertroffen. Auch der Umsatzausblick für 2022 fiel besser als erwartet aus, wie der Experte Blayne Curtis von der britischen Investmentbank Barclays konstatierte.
Die Anteilscheine von Paypal aber brachen um fast ein Viertel ein und fanden sich damit auf dem Niveau von Mai 2020 wieder. Der Bezahldienst verdiente zum Jahresende deutlich weniger und enttäuschte mit seinem Geschäftsausblick.
Bei den Aktien von Starbucks stand ein Minus von rund einem Prozent zu Buche. Die Papiere der weltgrößten Café-Kette litten sowohl unter einem schwächeren Ausblick als auch unter Quartalszahlen, die die Markterwartungen verfehlten. Angesichts der Inflation bei Rohstoffen und der Lohnkosten werde weiterhin Kostendruck auf dem Unternehmen lasten, schrieb Analyst Jared Garber von der US-Investmentbank Goldman Sachs.
Der Euro legte weiter zu und notierte zuletzt bei 1,1304 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1323 (Dienstag: 1,1260) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8831 (0,8880) Euro. Rückenwind erhielt der Euro vor allem durch neue Inflationsdaten aus dem Währungsraum. Entgegen dem erwarteten Rückgang stieg die Teuerungsrate mit 5,1 Prozent im Januar auf den höchsten Wert seit Bestehen des Euro. "Der Druck auf die EZB nimmt zu, schon 2022 aus der ultra-expansiven Geldpolitik auszusteigen", kommentierte Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil.
Am US-Anleihemarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,17 Prozent auf 128,09 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 1,77 Prozent./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx