NEW YORK (dpa-AFX) - Insbesondere die Angst der Anleger vor dem kriselnden chinesischen Immobiliensektor hat die Wall Street am Montag stark belastet. Darüber hinaus befürchten die Anleger aktuell auch eine baldige Abkehr von der lockeren US-Geldpolitik. Im späten Handel aber griffen einige Investoren auf niedrigem Kursniveau wieder zu und hielten so die Verluste in Grenzen.
Der Leitindex Dow Jones Industrial
Zu Wochenbeginn rückte die chinesische Immobilienbranche verstärkt in den Fokus der Anleger. Der angeschlagene Konzern Evergrande muss frisches Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihegläubiger zu bezahlen. Anleger befürchten einen Zahlungsausfall. Die Probleme haben sich laut Beobachtern für Evergrande in den letzten Monaten verschärft, weil Peking strengere Regeln für den hoch verschuldeten Immobiliensektor des Landes durchsetzt. Wirtschaftliche Probleme im Reich der Mitte können sich über internationale Handels- und Finanzbeziehungen auf die Weltwirtschaft übertragen.
Zudem sehen sich Anleger auch mit Risiken konfrontiert, die sich aus der Ungewissheit über das Vier-Billionen-Dollar-Wirtschaftsprogramm von Präsident Joe Biden sowie aus der Notwendigkeit einer Anhebung oder Aussetzung der Schuldenobergrenze ergeben. Finanzministerin Janet Yellen sagte, dass der Regierung irgendwann im Oktober das Geld ausgehen wird, um ihre Rechnungen zu bezahlen, wenn die Schuldenobergrenze nicht angehoben wird, und warnte vor einer "wirtschaftlichen Katastrophe", wenn die Gesetzgeber nicht die notwendigen Schritte unternehmen.
Im Dow verzeichneten die als sehr konjunktursensibel geltenden Aktien des Baumaschinenherstellers Caterpillar
"Die Angst vor einer nächsten Immobilienkrise ist zurzeit groß", schrieb Marktexperte Christian Henke vom Handelshaus IG. Die chinesische Regierung scheine nicht bereit zu sein, Evergrande zu helfen. "Die Sorge ist nun, dass weitere Konzerne aus diesem Sektor in die Tiefe gerissen werden und sich daraus möglicherweise eine neue Immobilienkrise entwickelt. Erinnerungen an die Pleite der US-Bank Lehman Brothers im Jahr 2008 werden wach." Henke verwies damit auf die aus dem Lehman-Debakel resultierende weltweite Finanzmarktkrise.
Aktien von Fluggesellschaften aber stemmten sich gegen den negativen Trend. Grund dafür war die Ankündigung des Corona-Koordinators des Weißen Hauses, dass Ausländer mit einer Corona-Impfung ab November wieder in die Vereinigten Staaten einreisen können. Damit gewannen die Papiere von American Airlines
US-Staatsanleihen waren angesichts des schwachen Aktienmarktes gefragt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) stieg um 0,33 Prozent auf 133,22 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Papiere betrug 1,31 Prozent. Der Euro
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx