NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben ihre kräftigen Tagesverluste an diesem Mittwoch abgeschüttelt und letztlich in Gewinne umgewandelt. Erleichtert reagierten die Anleger vor allem auf zwei wichtige Neuigkeiten: Einerseits will Russland der wachsenden weltweiten Erdgaskrise entgegentreten und "Rekordmengen" an Gas nach Europa liefern, was indirekt auch den Bedarf an Rohöl dämpfen würde. Außerdem geht es wohl im Streit um die Anhebung der Schuldenobergrenze voran. Mich McConnell, der führende Republikaner im US-Senat, kündigte an, dass seine Partei eine Verlängerung der Schuldenobergrenze bis Dezember nicht blockieren werde.
Der Dow Jones Industrial (DJIA)
Nach monatelanger Kursrally - insbesondere in den USA - befinden sich die weltweiten Aktienmärkte seit einiger Zeit zunehmend im Würgegriff von Inflations- und Konjunktursorgen und leiden zugleich unter Befürchtungen, dass in Bälde die Zinsen angehoben werden. Die zuletzt kräftig gestiegenen Ölpreise spielen dabei eine wichtige Rolle. Am Montag hatte dann auch noch die Gruppe Opec+ mitgeteilt, sie werde ihre Fördermenge trotz der weltweiten Ölknappheit nicht stärker als geplant erhöhen. Das sorgte für neue Mehrjahreshochs bis nun die Aussagen Russlands die Rally stoppten. Aktuell fallen die Preise wieder, was sich prompt auch in den Kursen von Ölaktien wie Chevron
Die deutlich stärker als erwartet ausgefallenen Beschäftigungsdaten für September aus dem US-Privatsektor, die an diesem Tag veröffentlicht wurden, stießen nicht auf Euphorie. Dabei hatte der Arbeitsmarktdienstleister ADP im Vergleich zum August einen Beschäftigungszuwachs von knapp 570 000 gemeldet, während Volkswirte nur mit 430 000 neuen Stellen gerechnet hatten. JPMorgan-Volkswirt Ian Shepherdson sieht in den Daten allerdings keine zuverlässige Aussagekraft für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der Regierung. Zudem fehlten Details, aus denen sich folgern ließe, warum die Schätzungen der Volkswirte so deutlich übertroffen wurden. "Wir wissen nicht, ob das Überschießen nur modellgetrieben oder tatsächlich stärkeren Beschäftigungsdaten der ADP-Kunden zu verdanken ist", gab Shepherdson zu bedenken.
Auf Unternehmensseite stand im DJIA die Aktie von Dow Inc
Das Papier des Alkoholikaherstellers Constellation Brands
Ansonsten bewegten Umstufungen. Goldman Sachs äußerte sich negativ zu den Aktien der Fluggesellschaften American Airlines
Im Fokus stand zudem ein recht kleines Börsendebut, das jedoch ein Kursfeuerwerk auslöste. Die Aktien des Anbieters von E-Geländemotorrädern Volcon
Der Euro
US-Staatsanleihen drehten nach einem schwächeren Start ins Plus. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) legte um 0,01 Prozent auf 131,75 Punkte zu. Im Gegenzug sank die Rendite von zehnjährigen Papieren auf 1,52 Prozent. Zuvor noch war sie zeitweise auf den höchsten Stand seit knapp vier Monaten geklettert./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx