NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem verhaltenen Handelsbeginn hat der US-Leitindex Dow Jones Industrial am Dienstag die jüngste Erholung dynamisch fortgesetzt. Am Anleihemarkt sanken die Renditen spürbar, Beobachter äußerten die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen weniger stark erhöhen könnte als bislang befürchtet. Der Dow verbuchte mit der Schlussglocke ein Plus von 1,07 Prozent auf 31 836,74 Punkte. Am Freitag und Montag hatte er bereits um knapp vier Prozent zugelegt und war auf den höchsten Stand seit Mitte September geklettert.
Zudem kamen die Quartalsberichte großer US-Konzerne wie Coca-Cola und General Motors bei den Anlegern gut an. Noch besser als der Dow schlugen sich andere große Auswahlindizes wie der marktbreite S&P 500 und der technologielastige Nasdaq 100 . Ersterer legte um 1,63 Prozent auf 3859,11 Zähler zu und Letzterer stieg noch stärker um 2,10 Prozent auf 11 669,99 Punkte.
Am US-Bondmarkt gab die Rendite zehnjähriger US-Papiere deutlich nach. "Die Aktien steigen, während die Zinsen fallen", schrieb Analyst Edward Moya vom Handelshaus Oanda. Angesichts zuletzt schwacher Konjunkturdaten könnte die US-Notenbank Fed das Tempo bei den Zinserhöhungen drosseln. Gleichzeitig durchkreuzten die Quartalsberichte von UPS und General Motors nicht die generell optimistischen Aussichten für die Unternehmen in den USA, so der Marktexperte.
Richtig spannend dürfte es jedoch erst in den kommenden Tagen werden, wenn sich Tech-Giganten wie Amazon , Apple und Intel in die Bücher schauen lassen. An diesem Abend nach Börsenschluss stellten bereits der Softwarehersteller Microsoft , die Google -Mutter Alphabet und der Chiphersteller Texas Instruments ihre Ergebnisse vor.
Bei den Einzelwerten mit veröffentlichten Quartalszahlen griffen die Anleger bei den Aktien von Coca-Cola zu. Der Getränkekonzern hatte mit seinen Resultaten für das vergangene Quartal positiv überrascht und den Ausblick für das Geschäftsjahr angehoben. Der Kurs stieg um 2,4 Prozent.
Auch Aktien von General Motors waren gefragt, sie legten um 3,6 Prozent zu. Der Autobauer hatte im Sommer Fortschritte bei der Bewältigung seiner Lieferkettenprobleme gemacht und Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert.
Nach anfänglichen Aufschlägen von mehr als vier Prozent schlossen die Anteile des Logistikkonzerns UPS 0,3 Prozent niedriger. Ein Analyst verwies auf eine schwache Profitabilität im internationalen Frachtgeschäft.
Unter die Räder gerieten die Aktien des Dokumentenmanagers Xerox , sie brachen um bis zu ein Viertel ein und rutschten auf den tiefsten Stand seit mehr als 13 Jahren. Zuletzt betrug der Verlust noch 14 Prozent. Der Gewinn im dritten Quartal war nicht einmal halb so hoch wie am Markt erwartet worden war.
Im Anleihehandel stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,84 Prozent auf 110,66 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen sank im Gegenzug auf 4,09 Prozent.
Im späten US-Devisenhandel notierte der Euro deutlich fester auf 0,9966 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 0,9861 (Montag: 0,9851) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 1,0141 (1,0151) Euro gekostet./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx