NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich nach ihren jüngsten Verlusten stabilisiert. Für Beruhigung sorgten am Donnerstag robuste Daten vom Arbeitsmarkt und der Umstand, dass die Rendite für zehnjährige Staatspapiere nicht mehr so stark anzog. Zuletzt war unter anderem befürchtet worden, dass deutlich steigende Zinsen die Finanzierungskosten der wachstumsorientierten Technologie-Werte erhöhen können. Ferner verringern anziehende Zinsen den heutigen Wert der hohen Gewinne, den die Tech-Unternehmen in der Zukunft erwirtschaften wollen.
Der Leitindex Dow Jones Industrial
Börsianer rechnen derweil wegen der aktuellen Geldpolitik fest mit weiter steigenden Kapitalmarktzinsen. Am Vorabend hatte das Protokoll zur jüngsten Sitzung der Notenbank Fed deren Neigung zu einer raschen geldpolitischen Straffung bestätigt. Hintergrund ist die sehr hohe und voraussichtlich weiter steigende Inflation. Die Fed will ihre im Zuge der Corona-Krise aufgeblähte Bilanz zügig abschmelzen und schließt auch größere Zinsschritte nicht aus.
Die Notenbank geht davon aus, dass die US-Wirtschaft aktuell so stark ist, dass sie einen strafferen Kurs vertragen kann. Jüngste Job-Daten scheinen die Fed in ihrer Ansicht zu bestätigen, sagten Börsianer. So fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche auf das niedrigste Niveau seit mehr als einem halben Jahrhundert.
Zuletzt waren auch die monatlichen Arbeitsmarktberichte der Regierung zumeist sehr solide ausgefallen. Die Erholung des Jobmarkts von der Corona-Pandemie ist so weit fortgeschritten, dass Volkswirte das Wort Vollbeschäftigung wieder in den Mund nehmen. Der enge Arbeitsmarkt sorgt allerdings auch für Lohn- und Inflationsdruck, was eine starke geldpolitische Reaktion entsprechend wahrscheinlicher macht.
An der Spitze des S&P 500 schnellten die Papiere des PC- und Druckerherstellers HP
Ford-Aktien
Im Nasdaq 100 sicherten sich die Anteilsscheine von Costco Wholesale
Der Euro
Am US-Rentenmarkt gab der Terminkontrakt für richtungweisende zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,12 Prozent auf 120,55 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere betrug 2,65 Prozent und bewegte sich damit in der Nähe des am Vortag markierten Dreijahreshochs./la/zb
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx