NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt haben Schnäppchenjäger letztlich für eine Erholung nach dem Kursrutsch am Freitag gesorgt. Insbesondere die schwankungsanfälligen Technologieaktien legten am Montag wieder zu. In einem hoch nervösen Handel hatten zunächst Konjunkturdaten zur Stimmung in der Industrie für etwas Erleichterung gesorgt, bevor der deutliche Renditeanstieg am Anleihenmarkt zwischenzeitlich wieder die Zinsangst der Anleger geschürt und die wichtigsten Indizes deutlich ins Minus gedrückt hatte. Zehnjährige US-Anleihen rentierten im Handelsverlauf erstmals seit Dezember 2018 wieder mit drei Prozent.
Der Leitindex Dow Jones Industrial
Die Grundstimmung der Anleger ist derweil weiter von Vorsicht geprägt, bevor am Mittwoch der Zinsentscheid der US-Notenbank auf der Agenda steht. Wenn die Fed ihre geldpolitischen Beschlüsse bekannt gibt, gehen Anleger derzeit von einer Erhöhung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte aus. "Doch darüber hinaus warten die Investoren auf neue Erkenntnisse über die zusätzlich anstehenden Schritte zur Bekämpfung der Inflation", blickten die Experten der Privatbank Metzler über die konkreten Beschlüsse hinaus. Die Fed steht nach Einschätzung von Experten erst am Beginn eines Zinserhöhungszyklusses. In einem Umfeld steigender Zinsen verlieren Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren an Attraktivität.
Konjunkturell bleiben die Corona-Lockdowns in China und der anhaltende Ukraine-Krieg international bedeutende Sorgenpunkte für die Anleger. Auch deshalb standen frische Konjunkturdaten aus den USA am Montag besonders im Blick. So hat sich die Stimmung in der US-Industrie zwar überraschend verschlechtert, wie der unerwartete Rückgang des Einkaufsmanagerindex ISM für den Monat April zeigte. Dieses Barometer für die US-Industrie, das als Gradmesser für das gesamtwirtschaftliche Wachstum gilt, liegt aber dennoch deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Ein eher positives Fazit zog denn auch Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen: "Das wichtige, nationale Stimmungsbarometer der US-Industrie fällt solide aus, obwohl die Erwartungen klar verfehlt wurden." Da der Index noch immer deutlich im Expansionsbereich liege, werde an den Zinserwartungen bezüglich der Fed in dieser Woche wohl nicht gerüttelt. Ob die darüber hinausgehenden Zinsfantasien aber nochmals forciert werden, sei fraglich. "Eine ganze Serie von kräftigen Zinserhöhungen ist bereits eingepreist", fuhr der Experte fort.
Unter den schwächsten Werten im S&P 500 sackten die Aktien von Moody's
Demgegenüber zählten die Papiere von Activision Blizzard
Die B-Anteilscheine von Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway
Der Euro
Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,64 Prozent auf 118,39 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf zuletzt 2,99 Prozent./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx