NEW YORK (dpa-AFX) - Die wichtigsten US-Aktienindizes haben sich am Mittwoch trotz unterschiedlicher Vorzeichen nahe ihrer jüngsten Rekordstände gehalten. Die Jobdaten aus der Privatwirtschaft hatten allerdings - ebenso wie die Unternehmensstimmung in der Region Chicago sowie Immobiliendaten für Mai - kaum Einfluss. Dem Nasdaq 100 gelang es sogar, eine neue Bestmarke zu setzen.

Der Dow Jones Industrial hinkt der jüngsten Rekordrally weiterhin etwas hinterher und legte im frühen Handel um 0,37 Prozent auf 34 419,63 Punkte zu. Sein Rekordhoch hatte der weltweit bekannteste Index im Mai erreicht, als er erstmals und bisher auch letztmals die Marke von 35 000 Punkten knackte. Mit Blick auf das zu Ende gehende erste Halbjahr jedoch hat er immerhin bislang um 12,5 Prozent zugelegt.

Der S&P 500 zeigte sich zuletzt mit plus 0,07 Prozent auf 4294,88 Punkte stabil, nachdem er tags zuvor kurz die Marke von 4300 Punkten übersprungen hatte. Sein Halbjahresgewinn beträgt aktuell etwas mehr als 14 Prozent. Der technologielastige Nasdaq 100 gab am Mittwoch nach seinem neuen Rekordhoch zuletzt um 0,09 Prozent auf 14 559,74 Punkte nach. Er ist im bisherigen Jahresverlauf um knapp 13 Prozent gestiegen.

Während sich im Juni der Stellenaufbau in der Privatwirtschaft laut Daten des Arbeitsmarktdienstleisters ADP abschwächte, dies aber dennoch nicht so stark wie befürchtet vonstatten ging, trübte sich im Juni das Geschäftsklima in der Region Chicago überraschend stark ein. Der US-Häusermarkt entwickelte sich dagegen im Mai weiter robust: Die noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe stiegen kräftig.

"Zum einen negativ, zum anderen positiv überraschend, aber sie scheinen nicht repräsentativ zu sein für die breitere Wirtschaft", schrieb Volkswirt Ian Shepherdson von Pantheon Macroeconomics über die beiden letztgenannten Wirtschaftsindikatoren. Mit Blick auf die Arbeitsmarktdaten wird zugleich vor allem auf den offiziellen Bericht am Freitag gewartet.

Unter den Einzelwerten am Markt blieben die Aktien von Moderna im Fokus, die nach ihrem Rekordhoch am Vortag nun erstmals die Hürde von 245 US-Dollar übersprangen. Am Dienstag wurde mitgeteilt, dass nun auch Indien den Corona-Impfstoff des US-Biotechunternehmens zugelassen hat. Zudem regt der Moderna-Impfstoff nach Unternehmensangaben auch eine Immunantwort gegen die zuerst in Indien aufgetretene Corona-Variante Delta (B.1.617.2) an.

Zahlen legte unter anderem der Heimbedarf-Händler Bed Bath & Beyond vor, der mit einem angehobenen Umsatzausblick aufwarten konnte. Die Aktie sprang daraufhin nun um etwas mehr als 13 Prozent hoch. Constellation Brands gewannen 2,4 Prozent, nachdem der Alkoholika-Hersteller sein Jahresgewinnziel für 2021/22 angehoben hat. General Mills überzeugten mit einem besser als erwarteten Quartalsergebnis je Aktie, was den Aktien des Lebensmittelherstellers ein Plus von 1,9 Prozent bescherte.

Intellia Therapeutics sprangen um 20,5 Prozent auf 182,55 Dollar hoch. Der Pharmaspezialist für die gentechnische Crispr-Methode will 4,1 Millionen Stammaktien zu 145 Dollar je Stück platzieren. Das Interesse an den Papieren scheint demzufolge weiter groß, nachdem die Aktien zu Wochenbeginn um rund 50 Prozent nach oben geschossen sind. Auslöser waren "bahnbrechende klinische Daten" einer laufenden Phase-I-Studie gewesen. Die Anteilsscheine der Rüstungshersteller Lockheed Martin und Raytheon Technologies zogen zuletzt um jeweils 1,0 Prozent an und profitierten von Großaufträgen aus der Schweiz.

Im Dow waren die Papiere von Walmart Favorit mit plus 2,5 Prozent. Der Einzelhandelskonzern hat eine strategische Partnerschaft mit Ibotta, einem Unternehmen für mobile Technologie, geschlossen. Damit will er für seine Kunden ein neues digitales Programm für Sparangebote auf Walmart.com und der Walmart-App bieten.

Auch ein Börsengang wird wohl noch an diesem Mittwoch über die Bühne gehen: Der chinesische Fahrdienstvermittler Didi hat laut Insidern rund 317 Millionen Anteilsscheine zu je 14 Dollar platziert, wie Medien berichten. Der erste Kurs dürfte wohl zwischen 15 und 16 Dollar liegen./ck/men

Quelle: dpa-Afx