NEW YORK (dpa-AFX) - Zum Abschluss eines starken Monats haben die Anleger an der Wall Street im frühen Montagshandel Gewinne mitgenommen. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab nach einer Handelsstunde um 1,33 Prozent auf 29 511,23 Zähler nach. Damit entfernte er sich weiter von der 30 000-Punkte-Marke, die er in der Vorwoche erstmals hinter sich gelassen hatte. In diesen Sphären hatten die Anleger zuletzt schon wieder kalte Füße bekommen.

Was bleibt ist ein starker November. Zuerst geprägt von der US-Wahl und dann noch stärker von den Impfstoff-Nachrichten hat der Dow in diesem Monat um 11,4 Prozent zugelegt. Seitdem Biontech und Pfizer am 9. November Euphorie schürten, ist auch die Jahresbilanz für den Leitindex wieder positiv geworden. Derzeit zeichnet sich für das Corona-Jahr 2020 ungeachtet der Viruskrise ein Dow-Gewinn von 3,4 Prozent ab.

Mit dem Leitindex der Wall Street befanden sich am Montag auch die anderen New Yorker Indizes erst einmal im Rückwärtsgang. Der marktbreite S&P 500 fiel im frühen Handel um 0,97 Prozent auf 3603,00 Zähler, während der technologielastige Nasdaq 100 um 0,79 Prozent auf 12 160,94 Punkte sank.

Im Fokus standen zu Wochenbeginn einmal mehr die Entwickler von Corona-Impfstoffen - mit einer breiten Rally, die auch die Anteilscheine von Novavax trotz auf den ersten Blick schlechter Nachrichten erfasste. Die Papiere rückten um weitere acht Prozent vor, auch wenn das Unternehmen eine wohl mehrwöchige Verzögerung bei der entscheidenden Studie für den eigenen Impfstoffkandidaten bekannt gab.

Von Kursrekorden ist Novavax noch etwas entfernt, anders als Konzerne wie Moderna , Biontech oder Curevac . Deren Aktien waren am Montag mit Kurssprüngen zwischen 7,7 Prozent und 14,8 Prozent so teuer wie noch nie. Moderna hatte mitgeteilt, dass an diesem Montag auch die Zulassung für einen Corona-Impfstoff in der EU beantragt werden soll. Bei Biontech wird derweil über eine sehr schnelle Zulassung in Großbritannien spekuliert.

Abseits der Coronavirus-Lage erhitzte die Aussicht auf Übernahmen die Gemüter. So will S&P Global den Konkurrenten IHS Markit in einem 44 Milliarden US-Dollar schweren Aktien-Deal übernehmen. Während die Markit-Titel etwa acht Prozent gewannen, brachten es jene von S&P Global zu einem Plus von 2,7 Prozent.

Weiter Gesprächsstoff liefert derweil auch ein mögliches Salesforce-Gebot für Slack . Ein Plus von 4,2 Prozent katapultierte sie über den bisherigen Rekord von 42 Dollar, der noch vom Tag des Börsengangs im Juni 2019 stammte. Wie der Wirtschaftssender CNBC in Berufung auf Kreise berichtete, könnte eine Offerte schon am Dienstag kommen. Für die Salesforce-Aktien ging es daraufhin am Dow-Ende um 3,6 Prozent bergab auf den tiefsten Stand seit Anfang November.

Rekorde angesagt waren derweil auch bei Tesla , die Aktie sprang erstmals seit ihrem Aktiensplit im August über die Marke von 600 Dollar. Dann aber setzten schnell Gewinnmitnahmen ein, zuletzt wurden die Papiere mit vier Prozent im Minus gehandelt.

Papiere von Nikola dagegen brachen sogar um 26 Prozent ein. Das als Tesla-Konkurrent gehandelte Elektroauto-Start-Up hatte eingeräumt, dass es eine zunächst geplante Beteiligung von General Motors vorerst doch nicht geben wird. Die GM-Papiere fielen um fast drei Prozent./tih/he

Quelle: dpa-Afx