NEW YORK (dpa-AFX) - Neue Inflationsdaten haben am Mittwoch die US-Börsen nur wenig beeinflusst. Der Leitindex Dow Jones Industrial stand nach der ersten Handelsstunde 0,15 Prozent tiefer bei 36 264,79 Punkten. Der marktbreite S&P 500 notierte mit minus 0,13 Prozent auf 4679,22 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 mit minus 0,25 Prozent auf 16 179,38 Punkte. Nach den jüngsten Rekorden konsolidieren die Indizes nun ein wenig.
Derweil beschleunigte sich der Preisauftrieb in den USA im Oktober von hohem Niveau aus weiter. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent. Das ist die höchste Inflationsrate seit 1990. Analysten hatten eine moderatere Rate erwartet.
"Die Inflation scheint außer Rand und Band zu sein", so kommentierte die Daten der Chefvolkswirt der VP Bank aus Liechtenstein, Thomas Gitzel. Die Inflationsrisiken nähmen weiter zu und die US-Notenbank werde sich in ihrer jüngsten Entscheidung, bereits im laufenden Monat ihre monatlichen Anleihekäufe zu reduzieren, bestätigt fühlen.
Auf einen zukünftig strafferen geldpolitischen Kurs der Notenbank haben sich die Märkte inzwischen eingestellt. Zudem sieht die Notenbank den Inflationsanstieg weiter als nur vorübergehendes Phänomen an. Die verhaltene Reaktion an den Börsen zeige, dass sich die Anleger von der Inflation nicht mehr so leicht aus der Ruhe bringen lassen, kommentierte Experte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
Unter den Einzelwerten stehen die Aktien von Coinbase im Anlegerfokus. Die größte US-Handelsplattform für Digitalwährungen und Kryptoanlagen wie Bitcoin verbuchte Erlöse von 1,2 Milliarden Dollar. Das entspricht zwar mehr als dem Vierfachen des Vorjahreswerts, allerdings einem Rückgang um rund 40 Prozent gegenüber dem starken Vorquartal. Analysten hatten mit wesentlich mehr Umsatz gerechnet. Und Anleger reagierten enttäuscht, die Aktien verloren vier Prozent.
Im boomenden Geschäft mit Essenslieferungen in Europa will nun auch der US-Branchenriese Doordash mitmischen. Die Firma übernimmt dafür den finnischen Anbieter Wolt für 7 Milliarden Euro und baut sein Liefergebiet auf einen Schlag um mehr als 20 Länder aus. Die Aktien von Doordash schnellten um mehr als 17 Prozent nach oben.
Apple verloren 1,2 Prozent. Der iPhone-Konzern scheiterte mit einem ersten Versuch, die per Gerichtsurteil verordnete Lockerung der App-Store-Regeln aufzuschieben. Apple wollte verhindern, dass App-Entwickler bereits zum 9. Dezember das Recht bekommen, bei ihren Anwendungen per Links oder Schaltflächen auf Bezahlmöglichkeiten außerhalb von Apples Plattform hinzuweisen. Der Konzern will einen weiteren Anlauf für einen Aufschub bei einem Berufungsgericht machen, wie das Unternehmen am Mittwoch ankündigte. Das Urteil fiel Anfang September in dem Prozess zwischen Apple und der Firma Epic Games, von der das Online-Spiel "Fortnite" stammt.
Der US-Elektroautoentwickler Rivian ist bei seinem Börsengang auf ein noch höheres Interesse gestoßen als zunächst erwartet. Der potenzielle Tesla-Rivale platzierte 153 Millionen Anteile zu 78 Dollar das Stück. Damit liegt der Erlös bei 11,9 Milliarden Dollar, womit Rivian der bisher größte Börsengang in diesem Jahr gelungen ist. Die Papiere sollen an diesem Mittwoch erstmals gehandelt werden./ajx/mis
Quelle: dpa-Afx