MAINZ (dpa-AFX) - Die Impfstoff-Hersteller Biontech
Die Studie mit 2260 jungen Menschen von 12 bis 15 Jahren, die Biontech und Pfizer am Mittwoch veröffentlichte, stammt aus den USA. Noch sind die Ergebnisse jedoch nicht von Experten begutachtet und in einem Fachjournal veröffentlicht. Die Teilnehmer hätten den Impfstoff gut vertragen, hieß es von den Herstellern. Mögliche Nebenwirkungen würden noch genauer ausgewertet, ergänzte eine Sprecherin. Wann Ergebnisse dazu vorlägen, sei noch unklar. Nach derzeitigem Kenntnisstand seien Nebenwirkungen vergleichbar mit denen bei 16- bis 25-Jährigen, hieß es.
Ab dem 16. Lebensjahr sind nach Hersteller-Angaben unter anderem Schmerzen an der Injektionsstelle (84,1 Prozent), Erschöpfung (62,9 Prozent), Kopfschmerzen (55,1 Prozent), Muskelschmerzen (38,3 Prozent), Schüttelfrost (31,9 Prozent), Gelenkschmerzen (23,6 Prozent)und Fieber (14,2 Prozent) beobachtet worden.
In der zulassungsrelevanten Phase-3-Studie der beiden Hersteller hat eine Hälfte der Teilnehmer den mRNA-Impfstoff bekommen, die andere Hälfte ein Placebomittel. Unter den ungeimpften Jugendlichen erkrankten später 18 an Corona, unter den Geimpften niemand. Darauf basierend geben die Hersteller die Wirksamkeit bei Jugendlichen mit 100 Prozent an. Zudem hätten Untersuchungen gezeigt, dass geimpfte Jugendliche eine sehr deutliche Antikörperantwort entwickeln. Vor wenigen Tagen hatten Biontech und Pfizer bekanntgegeben, dass sie auch mit Studien bei jüngeren Kindern (ab sechs Monaten bis einschließlich 11 Jahren) begonnen haben.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte Ende vergangener Woche die Notwendigkeit von gesonderten Impf-Studien für Kinder und Jugendliche betont. "In der Arzneimittel- und Impfstoffentwicklung ist immer wichtig: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen", sagte er. "Der Körper reagiert möglicherweise anders auf Dosis oder auch Wirkstoff." Wenn Daten in der nötigen Qualität und Menge vorlägen, komme es vielleicht zu einer Zulassung, ergänzte Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, Ende vergangener Woche.
Zuletzt waren in Deutschland vermehrt Corona-Ausbrüche in Schulen und Kitas registriert worden. Test-Strategien sollen das Infektionsrisiko mindern. Für Lehrer und Erzieher gibt es Impfangebote./vf/DP/eas
Quelle: dpa-Afx