SAN JOSE (dpa-AFX) - Der Videokonferenz-Dienst Zoom
"Wir nutzen Audio-, Video- oder Chat-Inhalte zum Training unserer KI-Modelle nicht ohne Kundenzustimmung", schrieb Produktchefin Smita Hashim in einem Blogeintrag. Eine ähnliche Formulierung wurde anschließend auch in die Nutzungsbedingungen aufgenommen. Die Diskussion zeigt zugleich, wie selten diese Texte gelesen werden: Die angeprangerten Änderungen wurden Zoom zufolge bereits im März eingefügt.
Hashim verwies auf zwei neue Funktionen, die Zoom bisher testweise kostenlos anbietet: Automatisch erstellte Zusammenfassungen von Unterhaltungen und Formulierungsvorschläge für Chats. Inhalte der Zoom-Konferenzen sollen nur zur Verbesserung dieser hauseigenen Funktionen verwendet werden, betonte sie. Bei der Aktivierung der beiden Funktionen bekämen Administratoren auf Kundenseite die Wahl, ob sie dem Teilen der Daten zustimmen wollen oder nicht. Die Daten gehörten weiterhin den Kunden.
Die Kontroverse spiegelt eine allgemeine Debatte rund um Software mit Künstlicher Intelligenz wider. Programme wie der Chatbot ChatGPT müssen mit großen Mengen an Informationen gefüttert werden, damit sie Sätze formulieren können. Viele Entwickler bedienten sich dafür öffentlich verfügbarer Texte und Daten.
Allerdings gibt es immer wieder auch die Sorge, dass zum Beispiel vertrauliche Informationen von Unternehmen in die Software hineingesogen werden könnten. Einige Firmen untersagten ihren Mitarbeitern deshalb die Nutzung von KI-Chatbots aus dem Netz. Für den Einsatz in Unternehmen wird die Software so programmiert, dass die Daten nicht nach draußen gelangen. Auch Zoom versicherte am Montag, die Daten würden selbst bei einer Zustimmung zum Teilen nicht zum Training von fremden KI-Modellen verwendet./so/DP/zb
Quelle: dpa-Afx