BERLIN (dpa-AFX) - Medienangebote mit besonderem gesellschaftlichen Mehrwert sollen auf Internetplattformen leichter auffindbar sein. Der von den Bundesländern im Medienstaatsvertrag festgeschriebene Passus nimmt für den Teilbereich der privaten Medien konkretere Formen an. Die Landesmedienanstalten als Medienregulierer haben inzwischen einen Satzungsentwurf für das Verfahren zu einer Liste erarbeitet, auf die sich Medienhäuser mit ihren Angeboten bewerben können. Internetplattformen müssen dann später die technischen Voraussetzungen auf ihren Benutzeroberflächen schaffen, dass diese sichtbarer werden.
Konkret geht es etwa um Rundfunk-Angebote - also Fernsehen und Radio - und auch um rundfunkähnliche Angebote im Netz. Für Public-Value-Inhalte kommen zum Beispiel Kriterien infrage wie der zeitliche Anteil an nachrichtlicher Berichterstattung über politisches und zeitgeschichtliches Geschehen oder Angebote, die auch barrierefrei für Menschen mit einer Behinderung zugänglich sind.
Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur teilten die Landesmedienanstalten mit, dass sich zunächst Gremien der 14 Landesmedienanstalten mit dem Entwurf befassen und diesen beschließen müssen, bevor die Satzung in Kraft treten kann. Es ist geplant, dass sich Medienunternehmen ab September auf einen Platz auf der Liste bewerben können. Für Medienhäuser ist das Ganze auch wirtschaftlich gesehen von Bedeutung, weil die Liste für Sichtbarkeit im Netz sorgen soll./rin/DP/zb
Quelle: dpa-Afx