MUTTENZ (dpa-AFX) - Die Coronakrise hat dem schweizerischen Spezialchemiekonzern Clariant
Unter dem Strich erzielte Clariant einen Konzerngewinn von 799 Millionen Franken. Im Jahr davor hatte der Konzern einen deutlich kleineren Gewinn von 38 Millionen Franken ausgewiesen. Denn der Verkauf des Bereiches Masterbatches spülte Clariant 723 Millionen Franken in die Kassen. Zudem hatten hohe Rückstellungen für ein Bußgeld der EU-Kommission den Vorjahreswert gedrückt. Wie bereits vor wenigen Tagen versprochen, sollen die Aktionäre eine Dividende von 0,70 Franken je Aktie erhalten.
Etwas anders sah die Rechnung aus, wenn lediglich die Bereiche betrachtet werden, die bei Clariant bleiben werden. Für diese weist das Unternehmen einen Gewinn von 116 Millionen Franken aus, was in etwa so viel war wie von Analysten geschätzt.
Als Kerngeschäfte von Clariant gelten nur noch die Bereiche Care Chemicals (etwa Substanzen für die Kosmetikindustrie), Katalysatoren und Natural Resources. Noch zum Verkauf steht der Geschäftsbereich Pigmente.
In den drei genannten Bereichen sank der um Einmaleffekte wie die EU-Buße bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) überproportional zum Umsatz um 16 Prozent auf 619 Millionen Franken. Die entsprechende operative Marge ging um 0,8 Prozentpunkte auf 16,0 Prozent zurück. Die Aktie des Lanxess
Besonders stark getroffen wurde 2020 die Sparte Natural Ressources, die einen großen Teil ihrer Kunden in der Erdölindustrie, im Bergbau und in der Autobranche hat. Etwas besser lief es in den Bereichen Care Chemicals und Katalysatoren.
Clariant rechnet damit, dass die Coronavirus-Krise den Umsatz im ersten Quartal 2021 weiterhin belasten dürfte; insbesondere im Bereich Natural Resources. Trotz steigender Rohstoffpreise sei der Konzern bestrebt, sein Margenniveau zu behaupten.
Mittelfristig peilt Clariant ein überdurchschnittliches Wachstum, eine höhere Profitabilität und eine stärkere Cashflow-Generierung an.
"Die Umgestaltung unseres Portfolios hin zu einem höheren Spezialitätenwert macht gute Fortschritte", erklärte der neue Konzernchef Conrad Keijzer in der Mitteilung./ra/cf/AWP/men
Quelle: dpa-Afx