DÜSSELDORF/MAINZ (dpa-AFX) - Der Abschied von dem einst als großen Fortschritt gefeierten Mobilfunk-Standard 3G - auch UMTS genannt - rückt näher. Bevor Vodafone
Neben der technischen Erprobung habe man erfahren wollen, wie das bei den Kunden ankomme, und daher dort die Abschaltung vorgezogen, sagte ein Firmensprecher. Ergebnis: "Es sind deutlich weniger Kunden als erwartet, die sich bei uns melden - bei den meisten der Anrufe geht es um ältere Smartphones, die noch kein LTE unterstützen." Auch der Wunsch, ältere Sim-Karten auszutauschen, sei ein Grund für Anrufe bei der Kundenhotline. Die spärliche Resonanz auf die vorab angekündigte lokale Abschaltung bestärke die Firma in der Annahme, dass die Folgen für die Kundschaft verschwindend gering sein werden, so der Sprecher.
3G/UMTS gilt als veraltet, die Nachfolgetechnologien 4G/LTE und 5G bieten deutlich schnellere Übertragungen mit geringeren Verzögerungen. Vor gut zwei Jahrzehnten war die Technologie noch der letzte Schrei, im Jahr 2000 verpflichtete sich die Mobilfunkbranche zur Zahlung von insgesamt rund 50 Milliarden Euro für UMTS-Frequenzen an den deutschen Staat. Doch mit der Einführung von 4G und zuletzt von 5G sank der 3G-Bedarf immer weiter. Im April entfiel nur 1,5 Prozent des Mobilfunk-Datenverkehrs bei Vodafone auf 3G, zum Jahreswechsel waren es 2,5 Prozent gewesen.
Die allermeisten Smartphones sind inzwischen 4G-tauglich, nur für sehr alte Modelle gilt das nicht. Auch die allermeisten Mobilfunkverträge haben inzwischen 4G inklusive. Wer als Ersatzhandy noch eine alte und selten genutzte Prepaid-Karte hat, der könnte Mitte des Jahres nach der bundesweiten Abschaltung Probleme bekommen. Vodafone tauscht alte Sim-Karten kostenlos aus. Zudem empfiehlt die Firma die Aktivierung der sogenannten VoLTE-Funktion in den Einstellungen, um über das 4G-Netz zu telefonieren.
Die nach der Abschaltung freiwerdende Mobilfunkfrequenz wird auf 4G umgewidmet - insgesamt werde sich das Angebot für die allermeisten Handynutzer also verbessern, betont der Vodafone-Sprecher. Auch die Deutsche Telekom
Quelle: dpa-Afx