MÜNCHEN (dpa-AFX) - Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) und die Baubranche sind sich einig, dass der Wohnungsbau einfacher und billiger werden muss. Über den Weg dahin gehen die Vorstellungen allerdings auseinander.
Der Vorstandschef des Wohnungskonzerns Vonovia
Als Beispiele nannten sie Vorgaben für Spielplätze an Gebäuden ab einer gewissen Größe, für Schallschutz oder für Autostellplätze. Buch sagte, sein Unternehmen habe teure Tiefgaragen bauen müssen, die jetzt teilweise leer ständen. Beton werde mit Blick auf die CO2-Bilanz künftig von anderen Baumaterialien abgelöst. Aber Holzbau werde gebremst durch ein "extremes Regelwerk", sagte Buch. "Wir scheitern an Vorschriften."
Geywitz sagte, die Branche müsse durch industrielle Vorfertigung von Bauteilen produktiver werden. "Ich bin eine Anhängerin des seriellen Wohnungsbaus." Von geringeren Baukosten könnten Investoren und Mieter profitieren. Entlastung verspricht sie sich auch vom neuen Gebäudetyp E, bei dem gewerbliche Bauherren vertraglich abgesichert von heutigen Standards abweichen können.
Bauindustrie-Präsident Hübner sagte, ein Badezimmer könne in einer Fabrik fertig produziert und dann vor Ort eingefügt werden. Durch Serienproduktion könne Bauen in guter Qualität schneller und billiger werden. "Aber dass man große Einheiten seriell baut, da sind wir eine große Ecke weg von." Serielles Bauen spiele "keine große Rolle".
Geywitz verwies darauf, dass zuletzt wieder mehr Sozialwohnungen gebaut wurden. Allerdings könne der Staat nicht alles fördern, dafür sei die Branche viel zu groß. Auch Vonovia-Chef Buch sagte: "Man wird das Wohnungsproblem nicht mit Förderungen lösen."
Der Bundestag will demnächst über eine Reform des Baugesetzbuchs beraten. Die Bebauung von Gärten und Hinterhöfen und das Aufstocken von Häusern soll vereinfacht werden, Bebauungspläne sollen beschleunigt, Umweltberichte kürzer werden./rol/DP/nas
Quelle: dpa-Afx