HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Die Krise der Autoindustrie zieht auch den Zulieferer Schaeffler
Zum 1. Oktober soll der ehedem zu Continental
Ersatzteile gefragt
Schaeffler hat bisher drei Sparten, von denen die kleinste aktuell am besten läuft: Der Umsatz im Geschäft mit Ersatzteilen und Service legte um 16 Prozent zu. Nach Interpretation des Schaeffler-Chefs hängt dies mit den derzeit mauen Absatzzahlen von Neuwagen zusammen. "Das Aftermarket-Geschäft hat mit 228 Millionen Ergebnis im ersten Halbjahr mehr verdient als unsere anderen Sparten", sagte Rosenfeld der Deutschen Presse-Agentur. "In einer Situation, in der die Konsumenten eher Autos reparieren, als Autos zu kaufen, hilft uns das."
Schaeffler glaubt an Zukunft der Elektromobilität
Zur ungleich größeren Sparte "Automotive Systems" gehören unter anderem Getriebe, Fahrwerksysteme und Komponenten für Elektromotoren, die Umsätze legten um 0,7 Prozent auf 3,53 Milliarden Euro zu. Rosenfeld geht davon aus, dass E-Autos trotz des derzeit schwachen Markts ein Wachstumsgeschäft bleiben: "Wir haben Aufträge für dreieinhalb Milliarden hereingeholt, davon 2,1 Milliarden aus der E-Mobilität. Das Geschäft ist trotz Gegenwinds noch gewachsen, zum Teil auch stärker als der Markt." Nach der Fusion mit Vitesco sollen die Produkte für E-Fahrzeuge eine eigene neue Sparte werden, sodass Schaeffler dann vier statt drei Bereiche haben wird. Die Integration von Vitesco laufe "besser als erwartet".
Schlechter als erhofft entwickelte sich jedoch mit einem um fünf Prozent auf 3,3 Milliarden Euro gesunkenen Umsatz das Industriegeschäft, dazu gehören unter anderem Kugellager und Mechatronik. Rosenfeld sprach von einer "Enttäuschung". "Die Marge war im ersten Halbjahr lediglich 5,5 Prozent. Die Marge der Sparte sollte eigentlich zweistellig sein und muss auch wieder dahin."/cho/DP/men
Quelle: dpa-Afx