Ende gut, alles gut, könnte das Fazit nach einem durchwachsenen Börsenjahr 2016 lauten. Nach anfänglichen Crash-Szenarien schaffte der DAX seit Redaktionsschluss von Heft 53/2015 doch noch ein Plus von 5,72 Prozent.
Einen Hauch besser schnitten die persönlichen Anlageideen unserer Redaktionsmitglieder ab. Ein gleich gewichtetes Depot aus allen 29 Wertpapieren hätte 6,64 Prozent gebracht, wobei wir nur die Kurse bei Redaktionsschluss der Vorjahresausgabe mit den aktuellen Notierungen vergleichen. Die Dividenden, die in den DAX bekanntlich eingerechnet werden, bleiben also außen vor.
Das hat seinen Grund, denn um eine Aktie, ein Zertifikat oder einen Fonds kaufen zu können, müssen Anleger erst einmal Ordergebühren berappen. Um unsere Performance realistisch und nachvollziehbar darzustellen, berücksichtigen wir die Ausschüttungen also nicht. Auch Stoppkurse lassen wir außer Acht und werten bei Rohrkrepierern wie Phoenix Solar, Nordex oder Fintech Group nicht wie viele andere Medien nur die Performance "bis zum Stopp". Andernfalls müssten wir ja fairerweise auch bei den Gewinneraktien nur "bis zum Kursziel" rechnen und könnten Highflyer wie Covestro, H & R oder Mensch und Maschine nicht mit dem tatsächlichen Wertzuwachs berücksichtigen.
Konjunktur- und krisenfest
von Carl Batisweiler
Das Jahr 2017 wird mehr denn je von politischen Unsicherheiten für die Wirtschaft geprägt. Also setze ich auf ein Unternehmen, das durch sein Geschäftsmodell recht unabhängig von Konjunktur und Krisen ist: den Gesundheitskonzern Fresenius. Kurz vor Jahresende haben die Bad Homburger noch die kartellrechtliche Freigabe für den Erwerb von Quirónsalud, Spaniens größtem privatem Krankenhausbetreiber, erhalten. Die 5,76 Milliarden Euro teure Übernahme dürfte sich dieses Jahr bei Umsatz und Gewinn deutlich bemerkbar machen. Mein Vorjahrestipp Kubota bleibt kaufenswert.
Raus aus der Abgaswolke
von Stephan Bauer
Die dicksten Wolken des Dieselskandals lösen sich auf. In den USA erreichte Volkswagen noch vor Weihnachten eine wichtige Einigung; hier scheint das Schlimmste überstanden. Zwar klagen auch in Europa Aktionäre auf Schadenersatz, 2017 dürften sich aber allmählich auch positive Nachrichten nach vorn schieben. Das Management hat wichtige Sparbeschlüsse mit den Arbeitnehmern erreicht. Die Kernmarke VW dürfte profitabler werden, das Gewinnwachstum 2017 deutlich zulegen. Grenke, mein Tipp der Jahre 2015 und 2016, stieg zunächst weiter, konsolidiert derzeit aber. Halten.
An die Grenze gehen
von Jörg Billina
Länder wie Kasachstan, Pakistan, Nigeria, Saudi-Arabien oder Vietnam werden als Grenzmärkte bezeichnet. Diesen Frontier Markets wird ein ähnlich starker Wirtschaftsaufschwung zugetraut wie den heute etablierten Schwellenländern. Allerdings sind viele Staaten anfällig für politische Krisen. Auch ist die Liquidität der Aktienmärkte nur gering. Stefan Böttcher, der Manager des Magna New Frontiers, weiß jedoch, wie man die Chancen der Anlageklasse nutzt und Risiken vermeidet. Auf Sicht von fünf Jahren legte der Fonds um 112 Prozent zu. Ich bin optimistisch, dass er auch künftig starke Renditen erzielt.
Flexibel bleiben
von Martin Blümel
Dieses Jahr mache ich in Investmentfonds und empfehle den Prima - Globale Werte. Der Schwerpunkt liegt, aktuell jedenfalls, auf Aktien. Anleihen sind nur beigemischt. Allerdings ist die Quote flexibel, in Phasen der Übertreibung kann der Aktienanteil reduziert werden. Der Fonds ist ein Ableger des höchst erfolgreichen Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen. Der nimmt aber keine Neukundengelder mehr an. Und was machen wir mit dem Tipp vom vergangenen Jahr, dem DAX-Minimum-Variance-Zertifikat? Es hat gut funktioniert, dennoch wird in den Prima-Fonds umgeschichtet.
Alte und neue Tech-Ikonen
von Jens Castner
Alphabet, mein Favorit der Jahre 2015 und 2016, hat sich erneut ordentlich geschlagen, der große Kursschub steht aber (noch) aus. Also auf ein Neues? Oder doch lieber Amazon? Und was ist mit Apple? Zum Glück nimmt mir Kollege Thomas Rappold die Entscheidung ab. In seinem Silicon-Valley-Wikifolio sind sowohl die Granden der Techszene enthalten als auch aussichtsreiche Newcomer. Nach durchwachsenem Start entwickelte sich das Zertifikat zum Highflyer. Seit Februar liegt das Plus bei fast 50 Prozent - auch weil die Neuaufnahmen Arista und Square voll eingeschlagen haben.
Im Sommer Pause machen
von Emmeran Eder
Das Saison-Strategie-Zertifikat der HypoVereinsbank bildet den DAX ab, steigt aber im August und September ganz aus Aktien aus und schichtet in Cash um. Grund dafür ist, dass historisch betrachtet August und September die schwächsten Börsenmonate sind. 2016 allerdings kletterte der DAX in der Urlaubszeit leicht, weshalb die Saisonstrategie etwas schlechter performte. Trotz dieses Ausrutschers überzeugt die Strategie. Denn langfristig schlägt sie den DAX: Auf Zehnjahressicht um 3,1 Prozentpunkte jährlich, im Fünfjahreszeitraum wurden 0,75 Prozentpunkte pro Jahr mehr erzielt.
Auf Rekordkurs
von Wolfgang Ehrensberger
Mit seiner breiten Aufstellung im Pkw- und Lkw-Bereich und seiner Position als Weltmarktführer in wichtigen Lkw-Segmenten hat Daimler trotz schwankender Absatzmärkte beste Chancen auf neue Rekorde bei Umsatz und Ergebnis. Aufgrund von Kosteneinsparungen und der verjüngten Modellpalette lag auch die Umsatzrendite zuletzt auf einem neuen Rekordniveau. Dies alles spiegelt sich in der Kursentwicklung längst nicht wider. Ein KGV von acht und eine Dividenden-rendite von fast fünf Prozent runden das Bild ab. Mein Vorjahrestipp Metro bleibt aussichtsreich.
Die können auch Fonds
von Ralf Ferken
Siemens-Aktien feierten zuletzt ein Comeback. Der Münchner Industriekonzern bietet für Otto-Normalbürger aber auch den Mischfonds Siemens Balanced an. Euro-Unternehmensanleihen bilden mit 70 Prozent den größten Block im Portfolio. Dazu kommen je 15 Prozent Aktien aus der Eurozone und den USA. BÖRSE ONLINE bewertet den Siemens Balanced mit FondsNote 1. Die jährlichen Kosten betragen nur 0,36 Prozent. Für vorsichtige Anleger ist er ideal. Mein Vorjahrestipp JPM Global Macro Opportunities Fund rutschte 2016 leider ins Minus. Sollten die Aktienkurse fallen, wird er wieder reüssieren.
Frisch geschieden
von Sonja Funke
Der größte europäische Handelskonzern Metro spaltet sich auf und nimmt dafür viel Geld in die Hand: 100 Millionen Euro kostet die Trennung von Elektronik- und Lebensmittelsparte. Sie soll bis Mitte 2017 vollzogen sein und verspricht mehr Wendigkeit und neue Wachstumschancen. Die Metro-Aktionäre erhalten pro Anteilschein eine Aktie des neuen Unternehmens Ceconomy. Für beide Titel gilt: ein spannendes Jahr mit viel Potenzial. Ob es ähnlich rasant aufwärts geht wie bei Vorjahrestipp Covestro wird sich zeigen. Der war mit plus 99 Prozent ein absoluter Volltreffer - und bleibt weiter aussichtsreich.
Erfolg mit politischem Rückenwind
von Birgit Haas
Es gibt Banken, die aus der Finanzkrise wenig gelernt haben. Die Bank of America hingegen hat mehr als 500 Milliarden Dollar an riskanten Anlagen abgebaut, und die Investmentbanker des Hauses sind an vielen großen Fusionen beteiligt; ein Beispiel sind die Agrarchemieriesen Bayer und Monsanto. 2017 könnten der Bank politische Entwicklungen in die Hände spielen: Von jeder Zinserhöhung profitiert die einlagenstarke Bank stärker als die Konkurrenz. Sollte der künftige US-Präsident Donald Trump zudem die Kreditvergabe erleichtern, steht der Bank of America ein erfolgreiches Geschäftsjahr bevor.
Börsenfrischling für Mutige
von Wolfgang Hagl
Der Wind kam für Nordex zuletzt leider von vorn. Projektverschiebungen und schlechtere Aussichten in den USA setzten meinem Vorjahrestipp zu. Anleger sollten vorerst an der Seitenlinie bleiben. Kaufenswert ist dagegen die VAT-Aktie. Der Schweizer Börsenneuling legte 2016 ein beeindruckendes IPO (plus 80 Prozent) aufs Parkett. In dem Vakuumventil-Hersteller steckt aber noch mehr drin. Laut der UBS bietet VAT derzeit eine der stärksten Gewinnwachstumsaussichten der Schweizer Börse. Diese These hat die Firma jüngst mit einer angehobenen Prognose eindrucksvoll unterstrichen.
Suite Dreams
von Michael Hannwacker
Hotel-Investments wären 2016 eine gute Idee gewesen. Hilton oder Intercontinental konnten deutlich zulegen, der Börsenwert von Marriott stieg nach der Übernahme von Konkurrent Starwood gar um gut 30 Prozent. Nur Accor, der französische Hotelriese (Sofitel, Mercure, Novotel, Ibis), konnte nicht mithalten. Und dies, obwohl auch er im vergangenen Jahr gerade im Luxussegment (Fairmont, Raffles and Swissôtel) akquiriert hat. Warum? Die Terrorangst hat dem Konzern vor allem im Heimatmarkt arg zugesetzt. Wenn aber, was ich hoffe, die Welt 2017 besser wird, sollte Accor profitieren.
Das Depot versichern
von Floriana Hofmann
Die Allianz-Aktie ist ein solides Investment. Der Versicherer schüttet traditionell die Hälfte des Gewinns aus. Die Dividendenrendite lag zuletzt bei 4,6 Prozent. 2017 wird die Allianz wohl eigene Aktien zurückkaufen. Die Münchner überzeugten jüngst mit guten Quartalszahlen. Herausforderungen ergeben sich für die Allianz durch das Niedrigzinsumfeld. Chancen entstehen, wenn die EZB, wie die US-Notenbank Fed, die Zinsen erhöht. Das breite Geschäftsmodell aus Versicherungen und Vermögensverwaltung mindert Risiken. Zweistellige Kursgewinne, aber auch -verluste sind nicht zu erwarten.
Günstige Einstiegsgelegenheit
von Christian Ingerl
Zugegeben, meine letztjährige Empfehlung Fintech war kein Glücksgriff. Der Small Cap tauchte 2016 ab. Die Story stimmt aber weiterhin. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis Investoren das wahre Potenzial erkennen. Auf ebenfalls wenig Interesse stößt derzeit Syzygy. Die Aktie der Digitalagentur ist zum Jahresende hin deutlich zurückgekommen und ermöglicht nun eine günstige Einstiegsgelegenheit. Der Nebenwert ist nicht nur aufgrund seiner prozentual zweistelligen Wachstumsraten attraktiv. Es könnte auch jederzeit zu einer Komplettübernahme durch den Großaktionär WPP kommen.
Gut vernetzt
von Kerstin Kramer
Qualcomm ist eine Wette auf zwei der heißesten Technologietrends: das Internet der Dinge und vernetzte Autos. Der US-Halbleiterspezialist, bekannt für seine Prozessoren für mobile Geräte, verstärkt sich nämlich in dieser Hinsicht mit dem Kauf von NXP Semiconductors. Das geht zwar ins Geld, doch die Niederländer gehören auf beiden Gebieten zu den führenden Unternehmen. Qualcomms Dividendenrendite von 3,2 Prozent kann sich sehen lassen - ebenso wie das 38-Prozent-Plus meines Vorjahrestipps Kuka. Für den Roboterhersteller bot die chinesische Firma Midea im Juni 115 Euro je Aktie.
Heiße Spekulation nach dem Absturz
von Jörg Lang
Der Biotechfirma drohte das Geld auszugehen. Nur mit viel Mühe konnte Mologen eine Kapitalerhöhung durchziehen. Die Aktie hat darunter gelitten. Ich setze darauf, dass es der neuen Chefin Mariola Söhngen, die zuvor die Entwicklung bei Paion leitete, nach erfolgreicher Refinanzierung gelingt, für das Hauptprodukt MGN1703 einen Lizenzpartner zu finden. Pharmafirmen haben in der Vergangenheit Milliardenbeträge für Immuntherapien gegen Krebs ausgegeben. Dagegen mutet Mologens Börsenwert mit 52 Millionen Euro niedrig an. Das Risiko ist allerdings wie bei jedem Biotechwert sehr hoch.
Bereit zur Aufholjagd
von Peer Leugermann
2016 lief schlecht für Ferratum. Der Kurs fiel um fast 50 Prozent, die Aktie flog aus dem SDAX. In den Jahren zuvor war der Gewinn stets um 40 bis 50 Prozent gestiegen, doch der Anbieter von Kleinkrediten hielt das Tempo nicht. Aber: Das ist mittlerweile im Kurs enthalten, Verlustbringer wurden eingestellt und 2017 stehen die Zeichen wieder auf Expansion. Dieser Mix bringt starkes Aufholpotenzial. Mein Vorjahrestipp, die Aktie von Mensch und Maschine, bleibt haltenswert, weil dank wachsender Margen weiterhin zweistellige Gewinnsteigerungen zu erwarten sind. Neuer Stoppkurs: 11,50 Euro.
Aller guten Dinge sind vier
von Stefan Mayriedl
Nach Gewinnen zwische 19 und 26 Prozent in den Jahren 2014 bis 2016 bleibe ich beim Jahrestipp der Gattung "Capped-Call-Plus" treu, setze aber nicht auf den DAX, sondern auf den Leitindex der Eurozone. Der sieht charttechnisch mindestens ebenso gut aus wie unser Bluechip-Index. Die Scheine darauf bieten aber ungleich bessere Konditionen. In meinem Fall wird mit dem Euro-Stoxx-50-Capped-Call-Plus ein Gewinn von knapp 24 Prozent erzielt, sofern das Barometer bis zum 15. Dezember über der Schwelle von 2500 Punkten bleibt. Die hat der Index zuletzt im Juni 2013 von unten gesehen.
Turnschuh-Taktik
von Sven Parplies
Puma verdanken wir einen heiteren Moment des Sportjahres. Bei der Fußball-EM wurden in einem Spiel sieben Trikots der Schweiz zerfetzt - Materialfehler. Ansonsten hat der Puma zuletzt viel richtig gemacht und trotz der starken Ausrichtung auf Mode das Image als Sportmarke geschärft. Marketing-deals wie der mit Popstar Rihanna ergeben Sinn. Das KGV ist hoch, der Gewinn dürfte aber deutlich wachsen. Möglich, dass Großaktionär Kering Kurssprünge zum Ausstieg nutzt. Wer das Paket kauft, dürfte eine Komplettübernahme anstreben. Beim Vorjahrestipp Yahoo würde ich die Gewinne laufen lassen.
Flexibel Chancen nutzen
von Christoph Platt
Die Börse erlebt zurzeit ein Comeback von Value-Werten. Nicht zuletzt deshalb dürfte sich der Acatis Datini Valueflex 2017 gut entwickeln. Manager Hendrik Leber investiert mit seinem Mischfonds in unterbewertete Titel, die gering miteinander korrelieren. Das Produkt ist recht offensiv aufgestellt und enthält vor allem Aktien (etwa von Microsoft und Gilead Sciences). Leber ist aber hinsichtlich Anlageklassen, Produktgattungen, Währungen und Investitionsgrad völlig frei und nutzt diese Flexibilität ausgiebig: Derzeit wettet er unter anderem auf Gewinne der Digitalwährung Bitcoin.
Trump für sich nutzen
von Martin Reim
Nervt Sie Donald Trump? Mich auch. Er lässt rund um den Globus jede Menge Turbulenzen erwarten - und steigende Militärausgaben. Was schlecht für die Welt ist, kann der Anleger für sich nutzen. Das Open-End-Zertifikat von BNP Paribas bildet den Arca Defense Index der New Yorker Börse NYSE ab und umfasst 24 der wichtigsten US-Rüstungsfirmen. Die Kosten sind durch die jährliche Dividendenrendite von derzeit gut einem Prozent abgedeckt. Schon seit Auflage 2002 ist der Defense Index wesentlich besser gelaufen als der breit gefasste S&P 500. Vorsicht: Es besteht ein Dollarrisiko.
Flüssiges liefert Kurstreiber
von Stefan Riedel
Was auch immer uns die Märkte im Börsenjahr 2017 bescheren werden, American Water Works ist bestens aufgestellt, um eine erfrischende Rendite zu liefern. Die größte US-Firma für Wasserversorgung und Abwasseraufbereitung wird zu den Nutznießern der von Donald Trump angekündigten Investitionen in die Infrastruktur zählen. Dazu erweitert die Gesellschaft den Aktionsradius ihres operativen Geschäfts über Zukäufe von Firmen mit eigenen Versorgungsnetzen. Bei meinem Vorjahreswert H & R bietet die jüngste Korrektur nach dem kräftigen Kurssprung eine neue Einstiegschance.
Bereit zum Durchstarten
von Klaus Schachinger
Der Aktienkurs von United Internet sollte 2017 wieder deutlich anziehen. Im Kerngeschäft Internetzugänge und Mobilfunk werden voraussichtlich 17 Millionen Euro eingespart, Analysten erwarten im Schnitt 32 Prozent mehr Gewinn. Der Kauf der Webhosting-Tochter Strato von der Deutschen -Telekom brachte jüngst Auftrieb. Strato stärkt die Position als Europas Nummer 1 im Webhosting und verleiht der Sparte Business Applications, die separat an die Börse gebracht werden soll, mehr Gewicht. Vorjahrestipp Coty konnte die Erwartungen nicht erfüllen und fiel dem Stopp bei 19,70 zum Opfer.
Es kann nur besser werden
von Christian Scheid
Bei meinem Tipp des Vorjahres, Phoenix Solar, ließ der Turnaround auf sich warten. Entsprechend negativ entwickelte sich der Kurs. Anleger sollten dennoch dabei bleiben, denn die Wende zum Besseren hat sich nur verschoben. Auch bei meinem diesjährigen Favoriten Morphosys kann es nur besser werden. Der Ausstieg des US-Konzerns Celgene aus einer Entwicklungspartnerschaft hat die Aktie der Biotechfirma belastet. 2017 könnte es erstmals ein mit der Technologie der Münchner entwickelter Wirkstoff an den Markt schaffen. Das verschafft der TecDAX-Aktie Aufwärtspotenzial.
Krones - Weltklasse aus der Oberpfalz
von Thomas Schmidtutz:
Die Getränkeversorgung in vielen Regionen der Welt ist eine schwierige Sache. Häufig ist die Infrastruktur mies oder die Trinkwasserqualität so dürftig, dass Haushalte Wasser im Supermarkt um die Ecke kaufen müssen. Für Krones ist das ein prima Geschäft. Der Weltmarktführer für Getränkeabfüllanlagen eilt von einem Rekordjahr zum nächsten. Auch mittelfristig bleiben die Perspektiven hervorragend. Mittelfristig soll die Vorsteuermarge auf acht Prozent steigen. Der Konzern ist traditionell praktisch schuldenfrei, innovativ und zuverlässig. Langfristinvestment. ISIN: DE 000 633 500 3
Stopp: 81,50 €
Klar zur Wende
von Thomas Strohm
Die Zinsen steigen wieder, die Zinswende hat begonnen - und 2017 wird die US-Notenbank mit weiteren Leitzinserhöhungen auch die Renditen an den Rentenmärkten weltweit mit nach oben ziehen. Steigen die Renditen, sinken die Kurse von emittierten Anleihen. Ein solches Umfeld ist für Manager von Anleihefonds eine enorme Herausforderung. Peter Huber hat beim StarCapital Argos sehr große Freiheiten, er kann in renditeträchtige Hochzinsanleihen und in Schwellenländerbonds investieren, aber auch auf fallende Kurse bei sicheren Staatsanleihen setzen. Ein Fonds fürs Jahr der Zinswende.
Gewinner der neuen US-Regierung
von Karen Szola
Nicht mehr ganz billig, aber dennoch aussichtsreich ist der Titel des US-Rüstungs- und Elektronikkonzerns Raytheon. Im Dezember 2016 kletterte der Kurs auf ein neues Allzeithoch. Die aktuelle Konsolidierung, die auch noch weiter anhalten sollte, bietet den Einstieg auf ermäßigtem Niveau. Zudem winkt eine schöne Dividende. Zooplus, meine Empfehlung für 2016, brachte leider nicht das gewünschte Resultat - die Aktie verlor auf Jahressicht 17 Prozent. Der Online-Tierfutterhändler hat am Brexit zu knabbern. Währungsverluste bremsen hier etwas das Wachstum. Der Titel ist dennoch haltenswert.
Amerika ist Trumpf
von Florian Westermann
Wall-Street-Legende Warren Buffett setzt von jeher auf die Stärke der US-Wirtschaft. Buffetts Anlagevehikel Berkshire Hathaway zählt deshalb zu den größten Profiteuren einer Konjunkturbelebung in den USA. Zum Portfolio des Altmeisters gehören Aktienpakete an Konzernen wie Wells Fargo oder Coca-Cola und etliche nicht börsennotierte Firmen wie die zweitgrößte US-Eisenbahngesellschaft BNSF. Auf einen Stoppkurs verzichte ich bewusst. Die vor Jahresfrist empfohlene Aktie von Paypal bleibt aussichtsreich. Der boomende Internethandel sollte das Geschäft weiter antreiben.
Heiße Wette auf neues Gebot
von Lars Winter
Nach der gescheiterten Übernahme durch die chinesische Firma Grand Chip steht die Aktie von Aixtron unter Druck. Der Spezialmaschinenbauer bleibt aber ein heißer Übernahmekandidat. Aixtron hat gute Produkte und eine stabile Bilanz. Zuletzt wurden auch Verluste reduziert. Da die ökonomischen Risiken überschaubar sind, könnte ein neuer Käufer auf den Plan treten. Das Gebot dürfte an die letzte Offerte von sechs Euro heranreichen. Heißer Kursverdoppler! Mein Vorjahrestipp Myhammer legte anfangs kräftig zu. Einer Kurskorrektur folgte am Ende ein Übernahmeangebot zu 6,45 Euro.