Wie jedes Jahr sorgt „Dinner for One“ für den TV-Jahresausklang, während an der Börse kurz vor Silvester das Ritual des Window Dressings stattfindet – eine Gelegenheit für interessante Trading-Chancen.

Das Prinzip dahinter ist einfach: Fondsmanager, die unattraktive Aktien im Portfolio haben, können durch den Verkauf dieser Werte vor Jahresende den Eindruck erwecken, sie hätten im vergangenen Jahr nicht in die Verlierer des Marktes investiert. Der Ausverkauf dieser „Rohrkrepierer“ kurz vor Weihnachten verstärkt oft den ohnehin bestehenden Abwärtstrend und führt zu teils übertriebenen Kursverlusten. In den ersten Januartagen locken diese starken Verluste zahlreiche Schnäppchenjäger, die durch Käufe die Kursrückgänge der Vorjahresverlierer rasch ausgleichen. So sind Kursgewinne von über zehn Prozent keine Seltenheit.

Erfolgreiche Silvesterstrategie
In den vergangenen Jahren sind diese Silvesterwetten häufig aufgegangen. So auch im Vorjahr: Alle acht Aktien, welche die Redakteure in BÖRSE ONLINE 51-52/2023 empfohlen hatten, legten im Januar 2024 zu, vier Titel davon sogar prozentual zweistellig. Auf Basis der Höchstkurse im Januar 2024 lag die Durchschnittsperformance der acht Aktien seit der Empfehlung am 18. Dezember 2023 bei 12,2 %. Zum Vergleich: Der DAX schaffte im selben Zeitraum in der Spitze nur ein Plus von 1,5 %.


BÖRSE ONLINE Aktionsabo
Foto: Börsenmedien AG

Eine der vielversprechenden Silvesterraketen für einen Turnaround im kommenden Jahr ist Stabilus. Das Unternehmen sorgt durch seine hochwertigen Druckfedern dafür, dass Autoheckklappen sich automatisch schließen. In Zeiten schwieriger Kraftfahrzeugmärkte hatte die Hebetechniksparte von Stabilus mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Doch durch eine größere Übernahme im Industriebereich konnte das Unternehmen den Rückgang im Kerngeschäft ausgleichen. Dennoch gelang es Stabilus im Geschäftsjahr 2023/24 nicht, die früher üblichen deutlich zweistelligen Gewinnmargen zu erreichen, weshalb der MDAX-Wert aktuell auf den Verkaufslisten vieler Fondsmanager steht. Für das neue Geschäftsjahr fällt die Vergleichsbasis jedoch niedriger aus, und das Unternehmen hat sich durch Kostensenkungsmaßnahmen das Ziel gesetzt, selbst bei stagnierenden Erlösen eine Marge von mindestens elf Prozent zu erzielen. Daraus ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter zehn für einen Weltmarktführer, der auch in einem schwierigen Umfeld seinen Gewinn 2025 voraussichtlich steigern wird. Eine kurz- bis mittelfristige Erholung der Aktie erscheint daher durchaus wahrscheinlich.

Ein weiterer potenzieller Turnaround-Kandidat ist SGL Carbon. Es ist gut möglich, dass Fondsmanager, die die Aktien des Unternehmens zum Jahresende aus Window-Dressing-Gründen verkauft haben, im Januar wieder einsteigen. Der Grund dafür ist, dass SGL Carbon kurz davorsteht, sich von einem Geschäftsbereich zu trennen, der die positive Gesamtentwicklung bremst. Das Unternehmen hat zwei gut aufgestellte Sektoren, die von langfristigen Trends wie der wachsenden Elektromobilität profitieren. Im Verbundstoffgeschäft hingegen schreibt SGL Carbon rote Zahlen. Die Strategie, vor allem im Bereich Elektrofahrzeuge zu punkten, ist gescheitert, was zu einer Restrukturierung und mehrfachen Korrekturen der Bilanz geführt hat. Das Management hat zudem eine strategische Neuausrichtung angekündigt, was im aktuellen Marktumfeld wohl darauf hindeutet, dass der problematische Bereich verkauft werden könnte. Allein die Ankündigung einer solchen Transaktion könnte dem Aktienkurs der Wiesbadener einen deutlichen Schub verleihen.

Aber bei Stabilus und SGL Carbon hört es noch nicht auf! Erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe von BÖRSE ONLINE, welche Trading-Chancen für 2025 Sie ebenfalls nicht verpassen dürfen. BÖRSE ONLINE stellt Ihnen 8 Silvesterkracher für Ihr Depot vor. Holen Sie sich die aktuelle Ausgabe am besten direkt im Aktions-Abo: 3 Ausgaben für nur 9,90 Euro statt 17,40 Euro und sichern Sie sich wertvolle Aktientipps und aktuelle Branchenanalysen. Jetzt einsteigen und profitieren!

Zum Angebot