Durch die Rentenerhöhungen der vergangenen 13 Jahre müssen immer mehr Bürger auch im Alter Einkommensteuern zahlen. Diesen Trend bestätigen neue Daten der Bundesregierung. Von Stefan Rullkötter
51.000 Steuerpflichtige müssen dieses Jahr auch im Rentenalter erstmals Einkommensteuern zahlen. Im vergangenen Jahr seien es 53.000 Steuerpflichtige gewesen, geht aus einer Antwort der Bundesregierung (19/23267) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/22814) hervor.
Darin wird auch darauf hingewiesen, dass Renteneinkünfte bereits vor der Einführung der nachgelagerten Besteuerung steuerpflichtig gewesen seien und somit auch alle Rentner. Der Stufenplan für die nachgelagerte Besteuerung sieht nach Angaben der Bundesregierung vor, dass ab dem Jahr 2040 bei Neurentnern 100 Prozent der Renten in die Besteuerung eingehen werden. Im Bundesministerium der Finanzen werde an einer stark vereinfachten elektronischen Steuererklärung für Rentner und Pensionäre gearbeitet, die ausschließlich Alterseinkünfte beziehen würden.
Die von allen Ruheständlern gezahlten Steuern werden dieses Jahr geschätzt auf rekordverdächtige 42,9 Milliarden Euro steigen. Somit entfällt gut und ein Zehntel des gesamten Einkom- mensteueraufkommens auf Senioren. Wie aus der Antwort der Bundesregierung weiter hervorgeht,gab es im Bundesgebiet im vergangenen Jahr 19,5 Millionen Rentner, davon 11,2 Millionen Frauen. Das durchschnittliche Rentenzugangsalter wird mit 62,3 Jahren angegeben und der durchschnittliche Rentenzahlbetrag mit 1.103 Euro
Im Gegensatz zu Berufstätigen wirken sich bei Senioren die Corona-Folgen kaum auf die Höhe der Gesamteinkünfte aus. Von insgesamt 21,2 Millionen Leistungsempfängern - inklusive der im Ausland lebenden Ruheständler - sind mittlerweile 5,1 Millionen Rentner und Pensionäre hierzulande abgabenpflichtig. Damit muss fast jeder vierte Ruheständler Einkommensteuer auf sein Alterseinkommen entrichten.