Als mit Abstand größter Gewinner im Technologie-Index NASDAQ 100 schossen die Aktien um rund 27 Prozent auf 83 Dollar hoch und erreichten den höchsten Stand seit Juli vergangenen Jahres. Im Tageshoch betrug der Aufschlag sogar 34,5 Prozent.

Die Aktien blieben damit allerdings zunächst noch unter dem von Microsoft gebotenen Kaufpreis von 95 Dollar je Aktie - ein kräftiger Aufpreis auf den Schlusskurs von 65,39 Dollar am vorherigen US-Handelstag am Freitag. Die Spielefirma werde mit insgesamt 68,7 Milliarden Dollar (60,4 Milliarden Euro) bewertet, wie Microsoft am Dienstag mitteilte.

"Activision Blizzard hat einige der wertvollsten Spiele der Welt wie 'Call of Duty' und eine Reihe anderer Spiele mit geradezu dogmatisch loyalen Kunden", schrieb Analystin Sophie Lund von Hargreaves Landsdown. Das Angebot von Microsoft zeige aber nicht nur das große Interesse vieler Menschen an derartigen Spielen auf. Es belege vielmehr "die integrale Funktion von Spielen als Teil des zukünftigen sozialen und digitalen Lebens".

Das Spielen habe sich zuletzt immer mehr auf das Internet verlagert, während Spielekonsolen immer kostspieliger geworden seien, schrieb Analyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets. Microsoft mit seinem prall gefüllten Geldbeutel könne erheblich in schnellere und realistischere Grafik investieren, was in der Folge immer bessere Angebote nach sich ziehen dürfte.

Die spektakuläre Übernahme und die voranschreitende Konsolidierung der Branche trieb am Dienstag auch die Kurse anderer Spielentwickler an: So verteuerten sich an der Nasdaq-Börse die Aktien von Electronic Arts um mehr als sechs Prozent und die von Take-Two Interactive um drei Prozent. Take-Two hatte erst vor wenigen Tagen mit einer Offerte für den Browserspiele-Spezialisten Zynga einen ähnlichen Schritt vorgenommen. An der Euronext-Börse schnellten die Papiere von Ubisoft Entertainment sogar um 11 Prozent nach oben.

dpa-AFX