Bei den Managements von Adidas und Nike steigt die Spannung. Denn in den kommenden Monaten stehen mit der Fußballeuropameisterschaft in Frankreich und den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro zwei wichtige Großereignisse an. Da Fußball und Leichtathletik zu den Domänen der beiden größten Sportartikelhersteller der Welt zählen, gelten die Konzerne als Hauptprofiteure solcher Events. Die Absatzzahlen von Bällen, Trikots, Schuhen und Sportausrüstung dürften merklich anziehen.

Vor allem bei der Fußball-EM werden Adidas und Nike keine Kosten und Mühen scheuen, um ihre Marken medienwirksam in Szene zu setzen. Auch wenn die sportliche Entscheidung noch aussteht, dürfen sich die Deutschen schon heute als Sieger fühlen. Die Marke mit den drei Streifen wird auf den Trikots von zehn der 24 Teams zu sehen sein; dazu zählen auch die deutsche Mannschaft, Spanien und Belgien. Nike hingegen schneidert nur sechs Mannschaften die Trikots auf den Leib - darunter aber immerhin die Équipe Tricolore des Gastgebers Frankreich.

Adidas überholt Nike



Auch an der Börse liefern sich Adidas und Nike seit Jahrzehnten ein heißes Duell - wobei in puncto Kursentwicklung die Amerikaner jahrelang die Nase vorn hatten. Während die Nike-Aktie von 2011 bis 2015 um gut 190 Prozent zugelegt hat, schafften die Adidas-Papiere im gleichen Zeitraum einen Zuwachs von "nur" 84 Prozent. Gleichzeitig entwickelten sich die Geschäfte von Nike mit einem Umsatzsprung von 46 Prozent weitaus dynamischer. Die Erlöse von Adidas legten von 2011 bis 2015 nur um 27 Prozent zu.

Allerdings wechselte die Adidas-Aktie vor einigen Monaten auf die Überholspur. Auch in Bezug auf die Geschäftsentwicklung haben die Herzogenauracher zuletzt an Boden gewonnen. Der währungsbereinigte Umsatz soll 2016 um zehn bis zwölf Prozent steigen. Bei Nike steht hingegen nur ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich auf der Agenda. Nachdem der Konzern vor wenigen Wochen diese Prognose abgegeben hatte, kam es an der Börse prompt zu Enttäuschungen.

Falls sich die Outperformance von Adidas gegenüber Nike weiterhin fortsetzt, bieten Alpha-Turbo-Optionsscheine hohe Chancen. Damit können Anleger von der Performancedifferenz zweier Basiswerte profitieren - unabhängig von der absoluten Entwicklung des Gesamtmarkts. Das heißt: Egal, ob die Kurse fallen oder steigen, wichtig ist nur die relative Entwicklung der Adidas- zur Nike-Aktie. Bei dem Papier der DZ Bank beträgt der rechnerische Hebel aktuell 3,27. Eine Outperformance der Adidas-Aktie von zehn Prozent würde also zu einem Kursanstieg des Turbos um 37,6 Prozent führen. Da der Mechanismus unabhängig von der Gesamtmarktentwicklung funktioniert, eignet sich das Papier gut als Beimischung. Anleger sollten beachten, dass der Hebel auch umgekehrt wirkt und den Kapitaleinsatz daher klein halten.