Eine Gruppe von Mitarbeitern hatte sich nach einem Bericht des "Wall Street Journal" kürzlich über die 55-Jährige beschwert. Sie hatte im vergangenen Jahr bei einer internen Veranstaltung der US-Tochter Reebok Rassismus als "Lärm" abgetan, über den nur in Amerika debattiert werde, und gesagt, sie glaube nicht, dass Adidas ein Rassismusproblem habe. Parkins Entschuldigung bezeichneten die Belegschaftsvertreter als unzureichend und forderten eine Untersuchung.
"Um das Unternehmen zu einen, ist es besser, wenn ich mich zurückziehe und den Weg für einen Wandel bereite", begründete die Personalchefin nun ihren Rücktritt. Der Tod des Afro-Amerikaners George Floyd in Polizeigewalt hatte die Debatte um die Diskriminierung Schwarzer in den USA und weit darüber hinaus aufflammen lassen. Parkins Posten übernimmt nun interimistisch Vorstandschef Kasper Rorsted. Aufsichtsratschef Igor Landau erklärte, Adidas brauche einen "beschleunigten Wandel".
Das Unternehmen kündigte an, in den USA künftig mindestens 30 Prozent aller neuen Stellen mit Afro- und Hispano-Amerikanern zu besetzen, zwölf Prozent sollen bis 2025 in Führungspositionen sein. Zudem stellt Adidas in den nächsten fünf Jahren 120 Millionen Dollar für Initiativen gegen Rassendiskriminierung zur Verfügung.
Parkin arbeitet seit 23 Jahren für Adidas. Seit fünfeinhalb Jahren ist sie für das Management der 60.000 Adidas-Mitarbeiter weltweit verantwortlich. 2017 stieg sie in den Vorstand auf.
rtr