Das Unternehmen erwartet für 2021 nun einen operativen Gewinn (FFO1) von 135 bis 140 Millionen Euro, wie die Adler Group am Dienstag mitteilte. Zuvor war der Konzern von einem operativen Ergebnis von 127 bis 133 Millionen Euro ausgegangen. Das sei mehr als die gegenwärtige Markterwartung, sagte ein Händler. Allerdings habe das operative Ergebnis im zweiten Quartal die Konsensschätzung nur erreicht, nicht übertroffen. Möglich sei daher, dass der Aktienkurs im Verlauf des Tages die zu erwartenden Gewinne teilweise wieder abgebe.
Die Nettomieterträge sollen nun im Gesamtjahr 2021 auf 340 bis 345 Millionen Euro steigen. Zuletzt hatte hier der SDax-Konzern 325 bis 339 Millionen Euro auf dem Zettel. Von dem Gewinnzuwachs sollen auch die Aktionäre profitieren. Sie sollen eine Dividende für das laufende Jahr von 57 bis 60 Cent je Aktie bekommen nach 46 Cent im Vorjahr.
Im ersten Halbjahr kletterten die Nettomieteinnahmen im Jahresvergleich um rund 52 Prozent auf 174,0 Millionen Euro. Die Mieten stiegen auf vergleichbarer Fläche um 4,3 Prozent. Die für Immobilienkonzerne relevante operative Kennziffer FFO1 (Funds from Operations) nahm um 53 Prozent auf 67,8 Millionen Euro zu. Die Adler Group war im vergangenen April durch die Übernahme von Adler Real Estate durch den Konkurrenten Ado Properties entstanden. Zudem wurde der Projektentwickler Consus übernommen.
Die durchschnittliche Vertragsmiete je Quadratmeter stieg von 6,30 Euro Ende 2020 auf 6,55 Euro Ende Juni. Dazu trugen vor allem höhere Mieten in Berlin bei. Vor wenigen Monaten hatte das Bundesverfassungsgericht das seit mehr als einem Jahr geltende Berliner Mietendeckel-Gesetz in einem Beschluss für nichtig erklärt. Unter anderem hatten Vermieter in dieser Zeit ihre Mieten zum Teil deutlich senken müssen. Nun können sie diese wieder auf das ursprüngliche Niveau erhöhen.
Unter dem Strich blieb im ersten Halbjahr unter anderem wegen höherer Bewertungsgewinne bei Immobilien deutlich mehr übrig: Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss stieg von gut 57 Millionen Euro im Vorjahr auf knapp 328 Millionen Euro.
dpa-AFX