Analyst Uwe Schupp von der Deutschen Bank hatte frühestens mit dem Quartalsbericht des MDax-Konzerns mit einem optimistischeren Ausblick gerechnet. Er hob sein Kursziel um einen Euro auf 27 Euro an.
Eine Reihe kurzfristig verbuchter Großaufträge lässt Aixtron noch optimistischer auf das Jahr blicken. Für das zweite Quartal erwartet der Konzern Auftragseingänge "auf dem hohen Niveau" des ersten Jahresviertels. Auch für den Rest des Jahres sei mit einer starken Kundennachfrage zu rechnen, hieß es zur Begründung der erhöhten Prognose weiter.
Aixtron hatte Ende April mit der Vorlage seiner Zahlen zum ersten Quartal die Prognose schon einmal erhöht. Dabei hatte das Unternehmen zum Jahresstart weiter vom Digitalisierungsboom und einer stark anziehenden Nachfrage nach Komponenten für die Halbleiterindustrie profitiert. Besonders der große Bedarf an Anlagen zur Herstellung von Halbleiterbauelementen auf Basis von Galliumnitrid spielte Aixtron in die Karten. Sie werden für die energieeffiziente Leistungselektronik zum Beispiel für kompaktere und leistungsfähigere Ladegeräte und für die drahtlose Datenübertragung im 5G-Mobilfunk genutzt.
Analyst Schupp ist nach einem Gespräch mit dem Unternehmen überzeugt, dass die Treiber für Aixtron Bestand haben werden, in puncto Volumen aber noch bedeutender geworden sind. Die Hauptnachfrage betreffe die Halbleiterbauelemente auf Basis von Galliumnitrid.
Die erfreulichen Nachrichten von Aixtron beeinflussten am Donnerstag auch andere Werte aus dem Halbleiterbereich positiv. Infineon verteuerten sich an der Dax-Spitze (DAX 30) um zweieinhalb Prozent. Im Nebenwerteindex SDAX waren mit plus vier Prozent Süss Microtec (SÜSS MicroTec SE) weit vorne. Auf europäischer Bühne legten STMicroelectronics um fast zweieinhalb Prozent sowie die Aktien des Chipindustrie-Ausrüsters ASML (ASML NV) um eineinhalb Prozent zu.
Halbleiterwerte schoben damit den europäischen Technologiesektor insgesamt an und noch dazu in die Nähe seines Rekordhochs von Ende April. In der Stoxx-600-Übersicht war der Sektor am Vormittag mit plus 0,7 Prozent der beste.
dpa-AFX