Kamala Harris ist an der Börse investiert. Donald Trump und viele weitere Politiker auch. Aber wie sieht eigentlich das Portfolio des demokratischen US-Präsidentschaftsvizekandidaten Tim Walz aus? Die Antwort dürfte Sie überraschen, obwohl sie auf den zweiten Blick gar nicht so besonders ist.

Ja, auch Politiker sind an den Börsen aktiv. Man müsste eher sagen, vor allem Politiker sind an den Börsen aktiv. Gerade im US-Wahlkampf werden die Portfolios von amerikanischen Politikern wie Kamala Harris und Donald Trump analysiert. Influencer bauen sogar Depots von Staatsvertretern nach, wie „Deutschlandfunk“ 2022 berichtete. 

Ob es in Hinblick auf mögliche Interessenskonflikte so sinnvoll ist, dass Politiker, die durch Gesetzgebungen Industrien beeinflussen können, in Aktien investieren dürfen, ist ein eigenes Thema. Fakt ist: Zumindest in den USA lässt sich durch Transparenzregeln sehr genau verfolgen, wer in welche Unternehmen sein Geld steckt und wie Vermögen aufbaut. Das gilt prinzipiell auf für den Vizekandidaten von Kamala Harris, Tim Walz. Was offenbart ein Blick in das Portfolio des Politikers aus Minnesota? 

Portfolio von Tim Walz enthält…nichts!

Das Depot von Tim Walz kann man tatsächlich nicht einfach so durchschauen, denn es gibt keins. Der Vizepräsidentschaftskandidat besitzt nicht eine Aktie, Anleihe oder Immobilie, da er die letzten sechs Jahre im Gouverneurspalast in Minnesota wohnte. Neben einer Rente aus seiner Zeit als Lehrer und den Gehältern als Kongressabgeordneter besitzt Walz zumindest kein öffentlich bekanntes Vermögen. 

In der amerikanischen Politik ist der Demokrat damit ein Außenseiter, in der breiten Gesellschaft aber nicht allein. Denn 99 Millionen Amerikaner besitzen keine Wertpapiere. Die Quote ist dennoch viel besser als in Deutschland. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 besaßen etwa 17,6 Prozent der Bevölkerung in der Bundesrepublik ab 14 Jahren Anteilsscheine von Unternehmen oder Aktienfonds, wie „Statista“ angibt. Vor zehn Jahren waren es sogar nur etwas mehr als 13 Prozent.

Gründe für fehlende Vermögenswerte vielfältig

Die Gründe, warum Menschen (noch) nicht in Aktien investieren, können vielfältig sein. Manche sehen den Aktienmarkt trotz diversifizierter Optionen wie ETF immer noch als ein reines Risikospiel, anderen fehlt schlicht das Geld für eine Anlage und wieder andere finden das Thema (zu) kompliziert. 

Nicht alle diese Punkte wie das fehlende Geld dürften auf Tim Walz zutreffen und heute ist es technisch bedeutend leichter, in Wertpapiere zu investieren. Walz bleibt aber durch sein nicht vorhandenes Depot aber in der Politik eine erfrischende Ausnahme. Anleger müssen sich den Amerikaner ja finanziell nicht zum Vorbild nehmen.

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