Gerade bei Nebenwerten zeigen Käufe wegen des geringeren Börsenwerts eine größere Wirkung. Lässt sich der Januar-Effekt nicht teilweise mit den üblichen Mittelzuflüssen zum Jahresanfang begründen?

Marc Reinganum: Das könnte einen Teil des Phänomens erklären: In dem Maße, in dem Aktien kleinerer Unternehmen dazu tendieren, weniger liquide zu sein als die großer Unternehmen, erzielen auch die Mittelzuflüsse einen vergleichsweise stärkeren Preiseffekt.

Gibt es Hinweise auf eine Vorverlagerung des Januar-Effekts in den Dezember?

Dieser Schluss lässt sich nicht so leicht ziehen. Wenn Sie den Zeitraum zwischen Dezember 1999 und Januar 2013 meinen, lautet die Antwort eindeutig Nein. Small Caps haben sich da im Schnitt im Januar deutlich besser geschlagen als Standardwerte - sowohl in den USA als auch in Europa. Lediglich während der Jahreswechsel 2010/2011 und 2012/2013 war dieses Phänomen bereits im Dezember zu erkennen, in den USA nur zum Jahreswechsel 2004/2005.

Nebenwerte schlagen Standardwerte nun schon eine Zeitlang. Kann dieser Trend trotz der im relativen Vergleich gestiegenen Bewertungen anhalten?

Ich bin zuversichtlich, dass der Small- Cap-Effekt bei einer weiteren Konjunkturerholung auch 2014 greifen wird, vor allem in Europa. Sie haben recht, Small Caps sind mittlerweile im Vergleich zu Standardwerten schon recht hoch bewertet. In der Regel sind aber auch deren Wachstumsaussichten besser.