"Man darf die Signalwirkung eines neuen Dax-Rekordes aber nicht überbewerten", warnte Experte Basse. Schließlich seien US-Aktien bereits recht teuer und einem größeren Rücksetzer an der Wall Street könnten sich die europäischen Börsen kaum entziehen. Die US-Indizes Dow Jones, Nasdaq und S&P-500 hängen seit Wochen knapp unter ihren jüngsten Bestmarken fest.
TRUMPS "PHÄNOMENALE" STEUERPLÄNE GEBEN HOFFNUNG
Allerdings sei die Stimmung unter Verbrauchern und Firmen dank der von US-Präsident Donald Trump in Aussicht gestellten "phänomenalen" Steuersenkungen insgesamt gut, betonten die Analysten der Essener National-Bank. "Es bleibt zwar weiterhin abzuwarten, wie viel von den Plänen tatsächlich realisiert wird - aus unserer Sicht ist es aber schon sehr wahrscheinlich, dass es zu einer signifikanten Beschleunigung des Wachstums in den USA kommt."
Dieser Optimismus wird sich Börsianern zufolge in den Barometern für die Stimmung der US-Einkaufsmanager aus Industrie (Montag) und Dienstleistungssektor (Mittwoch) widerspiegeln. Ebenfalls am Montag legen die Autobauer ihre Absatzzahlen für März vor. Als Gradmesser für den Gesundheitszustand der weltgrößten Volkswirtschaft gelten die Beschäftigtenzahlen, die am Freitag veröffentlicht werden. Einen Vorgeschmack darauf liefert am Mittwoch der Bericht der privaten US-Arbeitsagentur ADP. Einen Tag zuvor stehen die Auftragseingänge für langlebige US-Güter auf dem Terminplan.
DIE STIMMUNG IST GUT
Auch zahlreiche europäische Konjunkturdaten prasseln in der neuen Woche auf Börsianer ein: Den Anfang machen die Arbeitslosenzahlen und das Stimmungsbarometer der Einkaufsmanager am Montag. Am Tag darauf folgen die Einzelhandelsumsätze. Aus Deutschland kommen die Auftragseingänge der Industrie (Donnerstag) und die Industrieproduktion (Freitag). "Bisher konnten die 'harten' Zahlen im Euroraum mit der guten Stimmung zwar noch nicht mithalten", erläuterte Commerzbank-Analyst Ralph Solveen. "Aber die Erfahrung lehrt, dass die Konjunktur bei einem solch kräftigen Anstieg der Stimmungsindikatoren ebenfalls anzieht."
VIELE HAUPTVERSAMMLUNGEN - WENIG GESCHÄFTSZAHLEN
Auf Unternehmensseite laden die ersten Firmen zu ihren Hauptversammlungen ein: Unter anderem ruft der Konsumgüter-Hersteller Henkel seine Eigner zusammen (Donnerstag). Geschäftszahlen legen in der neuen Woche Unternehmen nur vereinzelt vor. Am Mittwoch öffnet die kanadische Kaufhof-Mutter Hudson's Bay ihre Bücher.
Darüber hinaus läuft am Donnerstag die Zeichnungsfrist für die rund acht Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung der Deutschen Bank aus. Börsianer interessieren sich unter anderem dafür, ob alle Großanleger mitziehen. Seit Beginn der Zeichnungsfrist haben die Aktien des Geldhauses etwa vier Prozent zugelegt - mehr als doppelt so stark wie der Dax.