Zur Wochenmitte hat der niederländische Halbleiterausrüster die Zahlen zum abgelaufenen Quartal sowie zum Gesamtjahr 2021 veröffentlicht. Die hohe Nachfrage im Bereich der Halbleiter verhalf dem Technologie-Unternehmen 2021 zu einem Umsatzwachstum von 33 Prozent im Vorjahresvergleich. Auch der Nettogewinn legte von 3,55 Milliarden Euro 2020 auf 5,88 Milliarden Euro 2021 zu. Die Dividende wurde auf 5,5 Euro je Aktie angehoben. Das entspricht einer Verdopplung gegenüber der Ausschüttung von 2020. Auch der Auftragsbestand 2021 war mit 26,24 Milliarden Euro deutlich höher als der Auftragsbestand 2020 mit 11,29 Milliarden Euro.
Ausblick 2022
Chiphersteller sorgen beim weltgrößten Hersteller für Lithografiesystemen für eine hohe Nachfrage. Um die Durchlaufzeit zu beschleunigen, werden einige Tests der hergestellten Anlagen ausgelassen. Die finalen Testungen der gefertigten Maschinen werden auf die Kundenseite verlagert. So kann eine schnellere Inbetriebnahme der Systeme beim Kunden erfolgen. Dies wirkt sich auf die Umsatzverbuchung aus. Denn es kommt zu Verschiebungen bei der formellen Abnahme. So werden rund zwei Milliarden Euro Umsatz statt im ersten Quartal erst in den folgenden Quartalen eingebucht. Dennoch rechnet ASML mit einem Umsatz im ersten Quartal zwischen 3,3 und 3,5 Milliarden Euro. Umsätze von mehreren EUV-Lithographiesysteme werden erst im folgenden Jahr eingebucht. Für 2022 erwartet der Halbleiterausrüster ein Umsatzwachstum in Höhe von 20 Prozent.
Die Investoren honorierten die Entwicklung des Geschäfts und so legte der Kurs in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 40 Prozent zu. Nach dem Hoch im Herbst ist die Aktie zum Jahreswechsel allerdings wieder zurückgekommen. Nach Veröffentlichung der Zahlen befindet sich der Kurs des Papiers über zwei Prozent im Plus.
Anfang Januar brach ein Feuer im ASML-Werk in Berlin aus. Die negativen Auswirkungen vom Schaden sind in der Umsatzprognose bereits enthalten. Der Wachstumskurs des Unternehmens dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Daher sind wir für die Aktie positiv gestimmt und empfehlen es zum "Kaufen".
ASML steigert Gewinn um zwei Drittel und verdoppelt Dividende
Der Chipausrüster ASML (ASML NV) hat im vergangenen Jahr dank der hohen Nachfrage der Halbleiterhersteller glänzend verdient.
Der Überschuss stieg 2021 um knapp zwei Drittel auf fast 5,9 Milliarden Euro, wie das EuroStoxx-50-Schwergewicht (EURO STOXX 50) am Mittwoch in Veldhofen mitteilte. Das war mehr als Experten erwartet hatten. Die Anteilseigner sollen durch eine auf 5,50 Euro verdoppelte Jahresdividende profitieren.
Aktionäre hatten ohnehin viel Grund zur Freude. Die ASML-Anteile gehören seit einiger Zeit zu den größten Gewinnern am Aktienmarkt, auch wenn der Kurs aktuell mit etwas mehr als 640 Euro fast ein Fünftel unter dem Rekordhoch von 777,50 Euro im November 2021 liegt. In den vergangenen fünf Jahren zog der Kurs trotz des jüngsten Dämpfers um rund 450 Prozent an. Mit einem Börsenwert von 260 Milliarden Euro ist ASML inzwischen das zweitwertvollste börsennotierte Unternehmen der Eurozone.
dpa-AFX