von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Ein-Minuten-Basis



Der DAX hat sich in den vergangenen Handelstagen schnell nach unten bewegt - etwas zu schnell vielleicht, um jetzt noch groß weiter fallen zu können. Dafür spricht vor allem der Abstand zur 21-Tage-Linie, der mit fünf Prozent bereits ein Niveau erreicht hat, auf dem die Chancen einer Zwischenerholung steigen. Bis zu 6,5 Prozent von der 21-Tage-Linie kann der Index nach unten absacken, dann wir der Spielraum nach Süden minimal. Nur in richtigen Crashs, zuletzt 2008 und 2011, sind auch mal größere Abweichungen möglich.

Doch die Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Szenarios ist niedrig, zumal auch noch bei 8900 Punkten ein Bereich im Tageschart erkennbar ist, auf dem immer wieder gekauft wird. Spätestens hier sollte der Index sich stabilisieren. Anleger dürfen auch nicht erschrecken, wenn diese Zone im Handelsverlauf eines Börsentages verletzt wird, das kann bei einer dynamischen Abwärtsbewegung schon einmal vorkommen. In der Regel ist es jetzt aber bereits an der Zeit, über erste Schnäppchen nachzudenken.

Vor einer Erholung muss der Index aber den Bereich um 9170/90 wieder zurück erobern, wo der Abwärtstrend der vergangenen Tage und eine horizontale Verkaufszone von gestern liegen. Dann ist Luft bis 9320/40 und vielleicht sogar 9400/9420 Zähler. Erst wenn es richtig gut läuft, ist dann die 9600er-Marke eine Option. Doch schon durch einen Anstieg an die ersten Kursziele lässt sich gut verdienen.

Wir stellen auf Seite 6 einen Turbo Put von Vontobel vor, der mit einem Basispreis von 9600 Punkten oberhalb aller kurzfristig relevanten Widerstände im Chart liegt, und damit vor einem Knock Out (also dem Totalverlust des eingesetzten Trading-Kapitals) halbwegs geschützt ist. Das Derivat hebelt im Gegenzug für dieses hohe Risiko jeden Prozentpunkt, den der DAX verliert, um das 18-fache. Anleger können damit gut auf fallende Notierungen spekulieren, oder ihr Depot absichern. Wer sich langsam für eine Zwischenerholung in Position bringen will, greift dagegen beispielsweise zum Turbo Call der HypoVereinsbank / UniCredit, der mit einem Basispreis von 8850 Zählern knapp unter der charttechnisch wichtigen 8900er-Marke liegt. Er hat einen Hebelfaktor von rund 26 auf steigende Kurse.

Chart 2 - DAX- Ein-Stunden-Chart mit Abstand zur 21-Tage-Linie in %



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Chart 3 - Tageschart



Im Tageschart ist das jüngste auffällige Ereignis das Abprallen der Kurse am ehemaligen Aufwärtstrend bei aktuell 9900/9950 Zählern. Aus der Position dieser Trendlinie (unterer Rand des grün markierten Korridors) lassen sich dadurch auch für die nähere Zukunft Kursziele ableiten. Negativ ist das Signal aber nicht, denn auch ein flacherer Anstieg der Kurse würde letztendlich zu Gewinnen führen, und gleichzeitig das Risiko einer schnellen Marktüberhitzung senken. Denn davor waren die Notierungen zu schnell geklettert, um nachhaltig noch weiter steigen zu können - diese Gefahr besteht nun nicht mehr, der Markt muss ein neues Aufwärtstempo erst noch finden, wenn es mittelfristig überhaupt aufwärts geht.

Pendelt der DAX sich eher in einer Seitwärtsbewegung ein, was nach dem Rückfall unter die 200-Tage-Linie die leicht wahrscheinliche Option darstellt, ist die Zone um 8900 Zähler als Unterstützung ins Auge zu fassen. Solange hier - wie schon seit Ende 2013 - weiter gekauft wird, droht kein neuer Abwärtstrend.



Chart 4 - Wochenchart



Im Wochenchart ist der Aufwärtstrend gebrochen, hier ist Abwärtspotenzial erkennbar. Bevor die Kurse nicht mindestens 25 bis 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie fallen, ist der Markt aus ganz langfristiger Sicht nicht als überverkauft zu sehen. Kursverluste bis an die 7500er-Marke, wo eine weitere Unterstützung liegt, sind aus dieser Perspektive durchaus möglich. Allerdings nur, wenn die 8900er-Marke nicht halten sollte. Derzeit ist dies noch offen, Anleger müssen noch nicht mit dem Schlimmsten rechnen.

Insbesondere aus dem übergeordneten Sichtwinkel wird erkennbar: Seit 2009 tendiert der Markt nach oben, und selbst Korrekturen wie der Mini-Crash in 2011 konnten den DAX nicht allzu lange vom Steigen abhalten. Diese Tendenz dürfte sich auch nach einer ausgeprägten Konsolidierung, wenn sie denn kommt, wieder fortsetzen.



Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis





Unterstützungen und Widerstände




























































Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

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