In der vergangenen Woche kauften zwei Telekom-Vorstände insgesamt 26.800 Papiere im Gegenwert von rund 400.000 Euro. Den Anfang machte Thorsten Langheim, verantwortlich für die Region USA und die Unternehmensentwicklung. Er erwarb für fast 220.000 Euro knapp 15.000 Papiere. Einen Tag später folgte Birgit Bohle (verantwortlich für Personal und Recht) und kaufte für 180.000 Euro fast 12.000 Aktien. Auch im Monat Mai überwog in der Telekom-Chefetage eindeutig die Kauflaune. Per Saldo gab es im Wonnemonat Aktienkäufe im Volumen von rund 99.000 Stück zu vermelden. Ein großer Vorteil des Telekommunikationsunternehmens besteht übrigens darin, dass es tendenziell weniger unter den Corona-Einschränkungen zu leiden hat. Angesichts des Megatrends Digitalisierung und dem derzeitigen Home-Office-Trend kann man das Bonner Unternehmen fast schon als Krisenprofiteur bezeichnen.
Charttechnik Deutsche Telekom
Unter charttechnischen Aspekten fällt bei der Telekom-Aktie auf, dass sie bereits drei Viertel des Corona-Crash wieder aufgeholt hat. Ende Mai generierte das DAX-Schwergewicht mit dem Überwinden der langfristigen 200-Tage-Linie sogar ein klares charttechnisches Kaufsignal. Außerdem wurde im Zuge der jüngsten Kursrally die im Bereich von 15 Euro angesiedelte Unterstützungszone wieder zurückerobert. Da oberhalb von 15,50 Euro aber mehrere charttechnische Hürden verlaufen und der Timingindikator Relative-Stärke-Index mit 70 Prozent in der überkauften Zone notiert, wird die charttechnische Luft zusehends dünner. Weil sich der Titel innerhalb von weniger als zwei Monaten um fast 40 Prozent verteuert hat, ist die Wahrscheinlichkeit für einen technischen Rückschlag höher anzusehen als die Chance auf eine Fortsetzung der Bergfahrt.
Deutsche Börse AG: Chefs in Kauflaune
Bei der Aktie der Deutschen Börse gab es Anfang Juni die ersten Insiderkäufe des Jahres 2020 zu vermelden. Nach fast sechsmonatiger Abstinenz lieferten im Juni insgesamt sechs verschiedene Unternehmensmanager durch ihre Käufe eindrucksvolle Vertrauensbeweise ab. Das mit Abstand höchste Transaktionsvolumen war bei Vorstandschef Theodor Weimer registriert worden. Er erwarb nämlich 5.260 Deutsche-Börse-Aktien und bezahlte hierfür über 792.000 Euro. Aber auch seine Vorstandskollegen Thomas Book (2.860 Stück für 431.000 Euro), Hauke Stars (2.235 Stück für 336.000 Euro), Christoph Böhm (3.170 Stück für 477.000 Euro), Gregor Pottmeyer (2.540 Stück für 383.000 Euro) und Stefan Leithner (3.170 Stück für 477.000 Euro) sind als Käufer in Erscheinung getreten. Insgesamt kauften die sechs Führungskräfte im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms somit über 19.000 Anteilsscheine im Gegenwert von rund 2,9 Millionen Euro.
Charttechnik Deutsche Börse
Bei der Aktie der Deutschen Börse war in diesem Jahr eine besonders starke Achterbahnfahrt zu beobachten. Innerhalb von einem Monat stürzte der DAX-Wert um 37 Prozent ab, um diesen Verlust innerhalb von drei Monaten fast wieder auszugleichen. Durch die schnelle und kräftige Erholung blieb dem Titel ein Drehen der langfristigen 200-Tage-Linie nach unten und ein damit verbundenes Trendwechselsignal erspart. Nun darf man gespannt sein, ob die Aktie das alte Rekordhoch bei 157 Euro überwinden kann. Aufgrund des jüngsten Kurssprungs um über 56 Prozent sollten sich Anleger aber nicht zu sehr wundern, falls auf dem erhöhten Niveau erst einmal eine Korrektur einsetzen sollte. So richtig rosig sehen derzeit weder die charttechnischen noch die fundamentalen Perspektiven aus.
Munich Re: Acht von neun Vorständen in Kauflaune
Anfang Juni haben acht von neun Vorständen (Ausnahme: Nicholas Gartside) Munich Re-Aktien gekauft. Außerdem trat auch Aufsichtsratschef Nikolaus von Bomhard als Käufer in Erscheinung. Die georderten Stückzahlen reichten von 109 (von Bomhard) bis 366 (Markus Rieß) und blieben damit relativ überschaubar. Insgesamt belief sich das Kaufvolumen der neun Manager auf 1.818 Aktien im Gegenwert von über 390.000 Euro. Der Aktie verhalf dies sowie die allgemein gute Stimmung für deutsche Standardwerte über die 200-Tage-Linie, wodurch sich die charttechnische Spannung deutlich erhöht hat.
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