So gab es zum Beispiel bei dem DAX-Immobilienunternehmen Vonovia den ersten Insiderkauf des Jahres 2022 zu vermelden. Besonders interessant: Getätigt wurde dieser von Finanzvorstand Philip Grosse, der über einen besonders guten Einblick in die geschäftliche Lage des Immobilienkonzerns verfügen dürfte. Er kaufte am gestrigen Montag zum Kurs von 44,59 Euro rund 8.600 Vonovia-Aktien und bezahlte hierfür mehr als 380.000 Euro. Dies kann durchaus als starker Vertrauensbeweis interpretiert werden. Übrigens: Am vergangenen Freitag veröffentlichte das Unternehmen den Geschäftsbericht für 2021 und gab bekannt, dass man die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr von 1,58 auf 1,66 Euro erhöhen werde und für das laufende Jahr beim Umsatz, EBITDA und Group FFO ein "Wachstum von mehr als 20 Prozent" erwarte.
Charttechnik Vonovia
Aus charttechnischer Sicht kann man der Vonovia-Aktie derzeit einen intakten kurzfristigen Abwärtskanal attestieren, dessen untere Begrenzung bei 43 Euro verläuft und nach oben bei 49 Euro begrenzt ist (aktuell: 43,60 Euro). Aktuell kann das Marktsentiment aber als negativ eingeordnet werden, schließlich bewegt sich der Immobilienwert deutlich unter seiner 200-Tage-Linie, die zudem leicht abwärts tendiert. Beides wird in der Chartlehre als negativer Begleitumstand interpretiert. Wichtig zu wissen: Aktuell befindet sich der DAX-Wert im Kampf mit der im Bereich von 44 Euro verlaufenden Unterstützungszone. Deren Verletzen könnte zu chartinduziertem Verkaufsdruck führen und sollte daher unbedingt vermieden werden.
Hugo Boss: Aufsichtsratschef in Kauflaune
Den ersten Insiderkauf des Jahres 2022 gab es auch beim Modeunternehmen Hugo Boss zu verkünden. Während es um die Kauflaune der Konsumenten angesichts von Pandemie und Krieg aktuell nicht gerade zum Besten bestellt sein dürfte, verspürte Hermann Waldemer, der Vorsitzende des Aufsichtsrats von Hugo Boss, hinsichtlich der Aktien des MDAX-Unternehmens erwähnenswertes Kaufinteresse. Er investierte nämlich auf eigenes Risiko 138.000 Euro und erwarb hierfür 3.000 Hugo-Boss-Aktien. Besonders interessant: Im vierten Quartal sind drei verschiedene Führungskräfte durch ihre Aktienkäufe positiv in Erscheinung getreten. Sie haben nämlich in den Monaten Oktober bis Dezember insgesamt für fast 1,5 Millionen Euro mehr als 27.800 Aktien erworben.
Charttechnik Hugo Boss
Aus charttechnischer Sicht gelang der Aktie von Hugo Boss nach einem rasanten Kurssturz um 25 Prozent ein markanter Rebound. Alles in allem stellt sich die Lage derzeit allerdings relativ fragil dar, da mittlerweile sowohl der langfristige Aufwärtstrend signifikant verletzt als auch die 200-Tage-Linie deutlich unterschritten wurde. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Durchschnittslinie gerade im Begriff ist, vom Aufwärts- in den Abwärtsmodus zu wechseln. Auf kurze Sicht wäre es nun wichtig, dass das Jahrestief bei 44 Euro unverletzt bleibt, da sich sonst erhebliches Abwärtspotenzial eröffnen würde.
Brenntag: Zwei Insiderkäufe im März
Beim Chemikalienhändler Brenntag haben im März zwei Führungskräfte insgesamt 3.350 Aktien im Gegenwert von 237.000 Euro erworben. Dabei handelt es sich um das Aufsichtsratsmitglied Andreas Rittstieg (1.500 Aktien) und um die künftige Finanzchefin Kristin Neumann (1.850 Aktien). Sie wird ab April das Amt des Chief Financial Officer übernehmen und scheint bereits vor ihrem Amtsantritt von den geschäftlichen Perspektiven ihres neuen Arbeitgebers ziemlich überzeugt zu sein.