ELEKTRONIKHANDEL CECONOMY



Europas größter Elektronikhändler vereint Media Markt, Saturn und Redcoon unter einem Dach und soll künftig Ceconomy heißen. Die Zentrale der Holding soll in Düsseldorf stehen. Chef ist der Niederländer Pieter Haas.

Media-Saturn hatte zuletzt einen Jahresumsatz von rund 21,9 Milliarden Euro eingefahren - gut ein Drittel des Konzernumsatzes der Metro. Mit rund 65.000 Mitarbeitern und insgesamt mehr als 1000 Märkten ist die Kette in 15 Ländern Europas vertreten. Mehr als die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet sie außerhalb des deutschen Heimatmarktes.

Media-Saturn setzt auf eine enge Verknüpfung zwischen Online-Geschäft und den lokalen Filialen, knapp zwei Milliarden Euro Umsatz kommen aus dem Online-Geschäft. Metro kontrolliert fast vier Fünftel der Media-Saturn-Anteile, gut ein Fünftel gehört dem streitbaren Media-Saturn-Mitgründer Erich Kellerhals.

Kellerhals liefert sich seit Jahren mit Metro einen erbitterten Machtkampf um das Sagen bei Media-Saturn. Media-Saturn-Chef Haas soll nun die Leitung der Ceconomy übernehmen. Bei Kellerhals hatte das in der Vergangenheit wenig Freude ausgelöst: "Haas sollte besser freiwillig seine CEO Position aufgeben (und) das Unternehmen verlassen", schrieb er auf seiner Internet-Seite. Immerhin: Derzeit versucht der Investor Clemens Vedder, als Vermittler neue Lösungsmöglichkeiten auszuloten. Kellerhals hat Kritik an Koch, Haas und Metro inzwischen von seiner Internet-Seite entfernt. Metro sieht indes keinen zwingenden Handlungsbedarf in der Causa Kellerhals. Man habe "maßgebenden Einfluss auf die Führung der Geschäfte", stellte der Konzern in den Dokumenten für die Aufspaltung klar. Zudem könnte Ceconomy auch "die Konsolidierung in der Branche anführen". Kellerhals' würde durch Zukäufe weiter an Einfluss verlieren.

LEBENSMITTEL UND GROSSHANDEL



Koch soll den Plänen zufolge Chef des neuen Großhandels- und Lebensmittel-Spezialisten werden, der weiter unter dem Namen Metro firmiert.

Dieser soll abgespalten werden und vor allem die Cash&Carry-Märkte sowie die Supermarktkette Real umfassen. Cash&Carry betreibt rund 750 Großhandelsmärkte in 25 Ländern - darunter Wachstumsmärkte wie China oder Indien. Auch in Osteuropa, vor allem aber in Russland, hat die Kette eine starke Position.

Cash&Carry erzielte zuletzt mit rund 29 Milliarden Euro gut die Hälfte der Erlöse des Metro-Konzerns, rund 107.000 Menschen arbeiten für die Kette. Koch hatte Cash&Carry eine stärkere Orientierung an Dienstleistungen verordnet, unter anderem durch Belieferung der Kunden soll die Firma wachsen.

Die Supermarktkette Real galt lange Zeit als das Sorgenkind der Metro. Sie betreibt rund 285 Märkte in der Bundesrepublik, das Auslandsgeschäft hat Koch bereits verkauft. Der Umsatz sank zuletzt um 3,3 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Koch modernisiert derzeit die Real-Märkte. Insidern zufolge hatte Metro in der Vergangenheit auch einen möglichen Verkauf von Real ausgelotet.

rtr