Allianz, Munich Re & Co könnten im Jahr 2025 den Bankaktien bei der Performance den Rang ablaufen. Denn vieles spricht mittlerweile für eine bessere Aktienkursentwicklung bei den Versicherern.

Die Jahre 2023 und 2024 waren herausragende Bankenjahre mit teils kräftigen Aktienkursgewinnen bei den Geldhäusern. Doch 2025 könnte das Jahr der Versicherer werden. Das erwartet Deutsche-Bank-Analystin Rhea Shah vor allem mit Blick auf das sich ändernde Zinsumfeld.

So haben in den Jahren 2022 bis 2023 viele Banken vor allem von der Perspektive steigender Zinsen und damit höherer Nettozinserträge profitiert. Doch die EZB hat bereits im Juni 2024 die ersten Leitzinssenkungen eingeleitet. Seitdem ist der maßgebliche Einlagensatz der Währungshüter in drei Schritten von 4,0 auf 3,0 Prozent gesunken. Die Zeiten, in denen Zinsen als Kursantreiber für Bankaktien dienten, neigen sich dem Ende, warnt Analystin Shah. 2025 dürften sich deshalb Versicherungsaktien besser als Banktitel entwickeln, lautet ihre These. Die Assekuranz zeichne sich zudem durch robuste Bilanzen und diversifiziertes Wachstum aus.

Kursfeuerwerk nach Prognosen

Einen Vorgeschmack darauf lieferten die Branchenriesen Munich Re und Swiss Re Mitte Dezember, als sie für 2025 deutlich höhere Ergebnisziele in Aussicht stellten und damit an den Börsen ein Kursfeuerwerk auslösten. So kündigte der weltgrößte Rückversicherer Munich Re für 2025 einen Gewinnanstieg auf sechs (2024: fünf) Milliarden Euro an – „dank anhaltend guter operativer Performance in allen Geschäftssegmenten“, wie es hieß. Der Versicherungsumsatz werde 2025 bei 64 (Vorjahr: 61) Milliarden Euro liegen und die Kapitalanlagerendite sich auf über 3,0 (2,8) Prozent verbessern.

Analysten von UBS über Goldman Sachs bis zur DZ Bank reagierten auf die Prognosen mit Kaufempfehlungen und höheren Kurszielen. Nicht nur, weil die Zahlen ihre Erwartungen deutlich übertroffen hätten. Die Rückversicherer, so das Argument, seien zudem bekannt für ihre „konservativen Zielsetzungen“. Die Ausblicke ließen also durchaus noch Luft nach oben.

Auch Erstversicherer locken

Munich Re hat mit der Tochter Ergo zudem auch ein starkes Erstversicherungsstandbein, das 2025 mit rund 22 Milliarden Euro rund ein Drittel zum Konzernumsatz und 0,9 Milliarden Euro zum Ergebnis beitragen soll.

Gerade das Erstversicherungsgeschäft könnte von den zunehmend unsicheren Zeiten und dem Bedürfnis der Kundschaft nach Sicherheit profitieren, glaubt beispielsweise auch der Branchenriese Allianz. „Entwicklungen wie steigende Gesundheitskosten, unzureichend geschützte Immobilien oder der zunehmende Druck auf staatliche Renten werden die Nachfrage nach integrierten Schutz- und Vorsorgelösungen erhöhen“, sagt Allianz-Konzernchef Oliver Bäte.

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