Anfang September kostete die Barrick Gold-Aktie noch weniger als zehn Dollar, inzwischen müssen Anleger 13 Dollar bezahlen. Eine beeindruckende Performance in dem seit Wochen schwierigen Umfeld am Aktienmarkt. Genauer betrachtet ist die Kursrally aber nachvollziehbar und dürfte noch längst nicht am Ende sein.
Paukenschlag in der Branche
Besonders die Ende September überraschend angekündigte Fusion mit dem vor allem in Afrika tätigen Konkurrenten Randgold Resources verändert das Kräfteverhältnis in der Branche. Unter den Goldminenfirmen wird die neue Barrick-Gruppe mit glänzenden Kennzahlen trumpfen: Gewinnmarge, Cash-Kosten und Gewinn sollen nach Analysen von Randgold deutlich über der Konkurrenz liegen. Zugleich wurden mit dem Deal maßgeblich die Weichen für die Zukunft gestellt. Von den zehn wichtigsten Goldminen der Welt wird künftig die Hälfte im Besitz von Barrick Gold/Randgold sein. Auch die Meldung, dass künftig der erfolgreiche Randgold-Chef Mark Bristow die neue Barrick Gruppe leiten wird, ist positiv zu sehen.
Der einflussreiche Aktionsberater Institutional Shareholder Services hat den Aktionären bereits empfohlen, für den Deal zu stimmen. Damit dürfte der neue Gigant schon bald durchstarten. Mit der steigenden Bedeutung in der Branche könnten auch viele Edelmetall-Aktien-Fonds ihre Quote an Barrick Gold ausbauen, vor allem wenn der Gold-Preis weiter anziehen sollte. Die Chancen dafür sind mit Blick auf die zahlreichen Risikofaktoren (Handelsstreit, Konjunkturabschwung bis hin zur Rezession, geopolitische Krisen) durchaus hoch.
Angesichts der sich abzeichnenden Übernahme rückt die aktuelle operative Entwicklung eher in den Hintergrund. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die jüngst präsentierten Zahlen. Im Vergleich zum zweiten Quartal legte die Produktion um acht Prozent auf 1,15 Millionen Unzen zu bei Produktionskosten von 785 Dollar je Unze. Positiv entwickelte sich auch die Kupferproduktion. Beim Gewinn blieb der Konzern mit 0,08 Dollar je Aktie leicht über den Prognosen von 0,06 Dollar. Im Vorjahr verdiente Barrick allerdings noch 0,16 Dollar. Steigende Energiekosten und die Talfahrt im Sommer von rund zehn Prozent beim Goldpreis belasteten das Ergebnis. Im Schlussquartal müssten mindestens 1,2 Millionen Unzen gefördert werden, um die Prognose für Gesamtjahr von 4,5 bis fünf Millionen Unzen zu erreichen. Angepeilt wird untere Grenze, das schwache zweite Quartal wirkt nach.
Weiter aufwärts nach einer Pause
Von der Aussicht auf eine Fusion profitierte zuletzt die Barrick-Aktie und legte deutlich stärker zu als der Goldpreis. Erstmals seit September 2017 steht die Aktie wieder über der 200-Tage-Linie. Kehrseite der Medaille: Nach der Rally von rund 35 Prozent in vier Wochen dürfte ein Teil der Fantasie bereits eingepreist sein, die Aktie ist kurzfristig überhitzt und reif für eine Konsolidierung. Dafür spricht auch der weite Abstand zur 21-Tage-Linie von zuletzt mehr als zehn Prozent (Indikator unter dem Chart). Je geringer nun die Kursverluste ausfallen, desto besser bleiben die Aussichten. Im Idealfall wird die 200-Tage-Linie (violett) um 12,40 Dollar nicht mehr unterboten. Mittel- bis langfristig dürften dann wieder Kurse oberhalb von 20 Dollar möglich sein.
Auf Seite 2: Empfehlung der Redaktion
Empfehlung der Redaktion
Für eine reine Long-Wette mit Bull-Papieren auf weiter steigende Kurse ist die Ausgangslage derzeit zu riskant. Grundsätzlich sollte die Reise in den kommenden Wochen aber Richtung Norden gehen. Capped-Call-Optionsscheine stellen für dieses Szenario eine gute Lösung dar. Passend zu den Chart-Marken lockt die WKN PP54EY mit guten Konditionen. Steht die Barrick-Aktie im Juni 2019 auf oder über dem Cap von 13 Dollar, legt das Papier um 56 Prozent zu (bei unveränderten Wechselkursen). Notiert die Aktie hingegen unter dem Basispreis von elf Dollar, verfällt der Schein wertlos. Die Gewinnschwelle liegt aktuell bei rund 12,30 Dollar. Je nach Kursentwicklung bietet sich auch ein vorzeitiger Verkauf an.
Basiswert |
Barrick Gold |
---|---|
Kurs Basiswert |
12,80 USD |
Produkt |
Capped-Call |
WKN |
PP54EY |
Emittent |
BNP Paribas |
Bewertungstag |
21.06.2019 |
Basispreis |
11 USD |
Cap |
13 USD |
Maximalrendite (p.a.) |
56% (100%) |
Kurs Zertifikat |
1,10 Euro |
Zielkurs |
2 USD |