Langjährige Aktionäre von BASF sind nicht gerade zu beneiden. In den vergangenen Jahren hinterließ der massive Verfall beim Ölpreis tiefe Bremsspuren in den Bilanzen, die Aktie kam nicht vom Fleck. Im Spätsommer 2016 stand der Kurs auf einem ähnlichen Niveau wie Anfang 2013. Eine magere Ausbeute vor dem Hintergrund der starken Entwicklung am Gesamtmarkt.
Die Chemie stimmt wieder
Doch langsam verdichten sich die Zeichen einer nachhaltigen Trendwende. Zwar lag der Umsatz im Gesamtjahr 2016 mit 70,5 Mrd. Euro um 18 Prozent unter dem Vorjahreswert. Grund dafür waren vor allem die fehlenden Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus dem inzwischen abgegebenen Gashandels- und Gasspeichergeschäft. Wichtig für Anleger ist aber besonders die Aufholjagd in den vergangenen Monaten. "Im Laufe des Jahres ist es uns gelungen, das Wachstum der BASF von Quartal zu Quartal zu steigern", sagte Konzernlenker Kurt Bock. Vorläufiger Höhepunkt war das vierte Quartal 2016 mit einem Erlösanstieg von sieben Prozent auf 14,8 Mrd. Euro. Ein Mix aus deutlich gestiegenen Ölpreisen sowie gute Geschäfte mit Basischemikalien und die starke Autokonjunktur ließen die Kasse klingeln.
Mit dem Rückenwind zum Jahresschluss blickt auch das Management erstmals wieder optimistischer in die Zukunft. 2017 soll der Umsatz um mehr als sechs Prozent zulegen, auch das operative Ergebnis wird höher erwartet. Vor allem die inzwischen deutlich gestiegenen Ölpreise dürften BASF und damit der Öltochter Wintershall spürbar Auftrieb geben. Zudem könnte BASF von kartellrechtlichen Entscheidungen bei den laufenden Megaübernahmen profitieren und so einige Filetstücke zu Schnäppchenpreisen kaufen. Ein Ausbau des Agrarchemiebereichs wäre eine interessante Option mit viel Wachstumspotenzial.
Stabiler Trend
Unter dem Strich überzeugen daher die mittelfristigen Aussichten, bei BASF steht die Trendwende auf einem guten Fundament. Die anstehenden Quartalsberichte in den kommenden Monaten sollten daher wieder erfreulicher ausfallen und den Aufwärtstrend der Aktie untermauen. Richtig ist allerdings auch, dass nach Kursgewinnen von etwa 25 Prozent seit Sommer 2016 bereits einige Vorschusslorbeeren eingepreist sind.
Rund sieben Prozent unter der Rekordmarke erscheint daher eine Konsolidierung möglich, wobei die Chancen eindeutig auf der Oberseite zu finden sind. Gute Unterstützungen bei 85 und 80 Euro begrenzen das Risiko.
Auf Seite 2: Einschätzung der Redaktion
Einschätzung der Redaktion: Seitwärts viel Rendite erzielen
Auch vom dem Hintergrund der eher überhitzten Lage am Gesamtmarkt sollten Neueinsteiger bei Zertifikaten nicht mehr zu aggressiv vorgehen. Seitwärtsprodukte stellen bei BASF eine gute Alternative für nicht ganz so spekulativ ausgerichtete Anleger dar.
Dazu eignet sich der Capped-Call mit der WKN HU9CAG. Mit 79 Euro liegt der Cap rund 13 Prozent unter dem aktuellen Kurs und zugleich knapp südlich einer guten Unterstützung, die derzeit von der steigenden 200-Tage-Linie verstärkt wird. Vor dem Hintergrund der Geschäftsentwicklung sollte der Puffer ausreichen. Steht der Kurs zur Fälligkeit Mitte September bei mindestens 79 Euro, erzielen Anleger eine Rendite von 20 Prozent oder 37 Prozent p.a. Kursgewinne darüber hinaus werden nicht angerechnet, die Maximalauszahlung liegt bei fünf Euro pro Papier. Steht BASF allerdings am Bewertungstag unter dem Basispreis von 74 Euro, verfällt das Zertifikat wertlos.
Basiswert |
BASF |
---|---|
Kurs Basiswert |
90 EUR |
Produkt |
Capped-Call |
WKN |
HU9CAG |
Emittent |
HypoVereinsbank |
Bewertungstag |
13.09.2017 |
Basispreis |
74 EUR |
Cap |
79 EUR |
Maximalrendite (p.a.) |
20% (37%) |
Kurs Zertifikat |
4,11 Euro |
Zielkurs |
5 EUR |