Oft liefert die Performance-Rangliste auf Basis des ersten Quartals gute Hinweise, welche Werte auch im Gesamtjahr gefragt sein könnten. Mit Lufthansa, RWE und Adidas stehen derzeit drei Blue Chips auf dem Podium, die nur wenige Experten so weit oben erwartet haben. Im noch jungen zweiten Quartal könnten die Würfel kurzfristig neu gemischt werden. Viele DAX-Aktien zeigen eine ausgeprägte Saisonalität zwischen April bis Juni, die Trader nutzen sollten.
Starke Gewinnquote
Die vom Börsenstatistik-Magazin Index Radar berechnete Auswertung zeigt die für das zweite Quartal zu erwartende Durchschnittsperformance und Gewinnquote für alle 30 DAX-Aktien. Bei der Performance-Berechnung wurden auch mögliche Dividendenzahlungen berücksichtigt, da ein Vergleich nur mit adjustierten Daten sinnvoll ist. Die Ergebnisse zeigen größere Unterschiede: Während einige Papiere nur in zwei oder drei Zeiträumen zulegten, weisen mit BASF, Deutsche Telekom, Infineon, Linde und Merck fünf Aktien eine Erfolgswahrscheinlichkeit von 80 Prozent auf.
BASF sticht hier mit einer besonders starken Bilanz hervor, denn auch die Durchschnittsperformance von knapp sieben Prozent kann sich sehen lassen. Natürlich ist dies keine Garantie, dass der Wert auch in 2017 zu den besten Aktien im laufenden zweiten Quartal zählen wird. Die Wahrscheinlichkeit spielt aber den Optimisten in die Karten, denn auch die Charttechnik fällt konstruktiv aus.
Die jüngsten Verluste von gut fünf Prozent seit dem Jahreshoch haben keinen Schaden angerichtet. Solange die zuletzt mehrfach bestätigte Nachkaufzone bei 85/86 Euro hält, bleibt das Bild positiv. Schwache Barrieren verlaufen bei 91 und 94 Euro, darüber lockt das Rekordhoch. Fällt das Indexschwergewicht hingegen zurück, ist an der Kombination aus Unterstützung und 200-Tage-Linie bei 82 Euro mit einer Stabilisierung zu rechnen.
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Gut aufgestellt für die Zukunft
Größere Verluste sind aber kaum zu erwarten, denn auch fundamental geht der Daumen nach oben. Für 2016 zahlt der Chemieriese drei Euro je Aktie, die Hauptversammlung findet am 12. Mai statt. Mit einer Verzinsung von 3,3 Prozent zählt der Titel zu den Top 10 unter den deutschen Blue Chips.
Operativ scheint es ebenfalls zu laufen. Das für seine vorsichtigen Prognosen bekannte Management rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatzplus von sechs Prozent. Die breite geografische Aufstellung und das umfangreiche Produktangebot stehen für ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell. Über die Tochter Wintershall können Anleger indirekt auch von der Entwicklung bei den Energierohstoffen profitieren, während das Agrochemiegeschäft mit der Saatgutsparte von der steigenden Weltbevölkerung profitiert.
BASF hat zudem gute Chancen, von den laufenden Mega-Übernahmen in der Agrar-Chemiebranche zu profitieren und einige Filetstücke, die aus kartellrechtlichen Gründen verkauft werden müssen, zu erwerben. Angesichts dieser Ausgangslage überrascht es kaum, dass zuletzt auch die Konsensschätzungen für den Gewinn je Aktie stetig gestiegen sind. Für 2018 rechnen Analysten mit 5,83 Euro, was zu einem KGV von gut 15 führt.
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Der passende Schein bis zum Sommer
Kurzfristig sind weiter steigende Kurse zu erwarten, auf Sicht von mehreren Wochen sollten Anleger aber nicht zu große Risiken eingehen. Oft neigen die Börsen gerade in Jahren, die auf eine "7" enden, im Spätsommer zu einer Korrektur.
Wer die mit der Frankreich-Wahl wieder gute Stimmung verstärkt nutzen möchte, setzt auf einen Knock out Bull. Die WKN HU5PS7 weist einen Basispreis von 69,38 Euro auf und ist mit einem Hebel von 4,1 ausgestattet. Klettert die Aktie bis in den Bereich der Rekordmarke, legt der Schein um rund 25 Prozent zu. Das Papier hat keine Laufzeitbeschränkung und wird mit einem Spread von 0,4 Prozent angeboten.
Basiswert |
BASF |
---|---|
Kurs Basiswert |
91,3 EUR |
Produkt |
Knock out Bull |
WKN |
HU5PS7 |
Emittent |
UniCredit |
Fälligkeit |
endlos |
Hebel |
4,1 |
Basispreis |
69,38 EUR |
Knock Out |
69,38 EUR |
Kurs Zertifikat |
2,20 EUR |
Spread |
0,45 % |
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. www.index-radar.de