Während andere Chemiekonzerne in Megafusionen verstrickt sind, wählt BASF den Weg der kleinen Schritte. Das schont die Konzernkasse aber auch die Ressourcen des Managements. Die Ludwigshafener wollen das Geschäft mit technischen Kunststoffen für 1,6 Milliarden Euro vom belgischen Konkurrenten Solvay kaufen. Und das Geschäft könnte sich aus mehreren Gründen als kluger Schachzug erweisen.

Spezialkunststoffe zeigten in der jüngsten Vergangenheit ein enormes Wachstum. Ein Grund ist die steigende Nachfrage aus der Automobilbranche. Die formstabilen und hitzebeständigen Polyamide werden auch in der Bau- und Konsumgüter-Industrie gebraucht, aber nun immer öfter in Elektroautos verbaut.

Mit dem Solvay-Geschäft verstärkt BASF seinen Zugang zu den Wachstumsmärkten in Asien und Südamerika und verlängert seine Wertschöpfungskette. In den Solvay-Fabriken wird der zentrale Ausgangsstoff für die Polyamid-Kunststoffe hergestellt, in den Produktionsanlagen von BASF werden sie weiterverarbeitet.

Aber auch ohne die Übernahme ist BASF auf einem guten Weg. Im ersten Halbjahr brummte das Geschäft. BASF lieferte starke Zahlen und hob die eigenen Ziele an. 2017 soll der Umsatz um mindestens sechs Prozent steigen. Das operative Ergebnis soll um elf Prozent zulegen. Die Ziele sind nicht zu hoch gegriffen. Das Management ist eher bekannt für seine konservativen Prognosen. Die führenden Wirtschaftsinstitute haben in ihrem Herbstgutachten die Prognose für das Wachstum in Deutschland auf zwei Prozent angehoben. Auch der Verband der Chemischen Industrie geht für die deutschen Unternehmen insgesamt von einem Umsatzplus von fünf Prozent für 2017 aus.

Als weiterer Katalysator für den Aktienkurs könnte sich die angelaufene Konsolidierung in der Branche entwickeln. Die neuen Großkonzerne werden aus kartellrechtlichen Gründen signifikante Geschäftseinheiten abgeben müssen. Die Ludwigshafener könnten die ein oder andere Gelegenheit nutzen und das eigene Portfolio ausbauen. Zuletzt wurde BASF als möglicher Käufer eines größeren Saatgut-Paketes genannt, von dem sich Bayer trennen muss. Weshalb die Einschätzungen der Analysten recht unterschiedlich ausfallen. Die Kursziele liegen in einer Bandbreite von 60 Euro bis 100 Euro. Investoren scheinen vorerst in Deckung zu bleiben. Denn trotz des starken Gesamtmarktes legte der BASF-Kurs eine Pause ein. Der Aktienkurs steht vor dem Widerstand bei 90 Euro.

Auf Seite 2: Empfehlung der Redaktion



Empfehlung der Redaktion



Für spekulative Anleger eine gute Gelegenheit auf eine zweistellige Seitwärtsrendite über den Discount-Call. Vorausgesetzt die BASF-Aktie notiert am Bewertungstag im März kommenden Jahres bei 90 Euro, erzielt der Call eine Rendite von aktuell 52 Prozent. Das Risiko: Notiert die Aktie dann bei oder unter 85 Euro, ist der Einsatz verloren.

Basiswert BASF
Produkt Discount-Call
WKN PR4SHC
Emittent BNP Paribas
Bewertungstag 16.03.18
Kurs des Discount-Calls 3,33 €
Basispreis 85,00 €
Cap 90,00 €
Max.Rückzahlung 5,00 €
Maximale Rendite 52,00%