Die Stimmung in der Wirtschaft hellt sich weiter auf. Das zeigt der Ifo-Geschäftsklimaindex, der sich im August zum vierten Mal in Folge verbesserte. Wenn die Wirtschaft wieder ins Laufen kommt, zählen für gewöhnlich die Aktien von konjunktursensiblen Firmen zu den Gewinnern. Dazu gehören auch die Anteilscheine von Chemie-Weltmarktführer BASF.

Im ersten Halbjahr hatten sich die Kunden der Ludwigshafener zurückgehalten. Vor allem das schwache Abschneiden des Geschäfts mit Basis-Chemie belastete die Zahlen. Ausgehend von schwachen Werten sollten sich in der zweiten Jahreshälfte die Zuwachsraten mit den verbesserten Aussichten in diesem Bereich beschleunigen.

Agrarsektor mit Potenzial

Zudem hat BASF noch einige Pfeile im Köcher, die auch dem Aktienkurs Unterstützung geben könnten. Einer ist die Agrarchemie. Das Geschäft trägt bereits heute rund 30 Prozent zum Konzernumsatz und rund 20 Prozent zum Betriebsergebnis bei. Die Optimierung des Bereichs nach den Zukäufen ist noch nicht beendet. Der Beitrag zum Ergebnis könnte sich in den kommenden Quartalen deutlich erhöhen. Gerade erhielt BASF die Zulassung für ein weiteres Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Revysol in Deutschland. Im Frühjahr 2021 soll das Pilzmittel Balaya auf den Markt kommen. Es wäre das dritte zugelassene Mittel mit dem Ende 2019 eingeführten Wirkstoff Revysol. BASF traut dem Fungizid ein Umsatzpotenzial von mehr als einer Milliarde Euro zu. Ab Mitte der 2020er-Jahre soll zudem ein neu entwickelter Unkrautvernichter etabliert werden. Läuft alles wie geplant, werden die Ludwigshafener bis 2028 mit mehr als 30 neuen Produkten auf dem Markt sein, die zusammen mehr als 7,5 Milliarden Euro erlösen könnten.

Auch das im vergangenen Jahr gestartete Effizienz- und Kostensparprogramm läuft weiter. Der Verkauf des Bauchemiegeschäfts für 3,17 Milliarden Euro sowie der des Pigmentgeschäfts für 1,15 Milliarden Euro sollen noch dieses Jahr über die Bühne gehen. Der vorerst auf Eis gelegte Börsengang der Tochter Wintershall Dea steht weiter auf der Agenda.

Der DAX-Titel fiel im April auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren. Die anschließende Erholung läuft stetig, fiel bisher aber schwächer aus als beim breiten Markt. Es gibt noch eine Lücke von rund 20 Prozent zum Niveau von vor dem Einbruch im März. Sehr risikobereite Anleger können das Gewinnpotenzial auch hebeln.
 


INVESTOR-INFO

BASF

Vor der Entscheidung

Die Aktie des Weltmarktführers zeigte schon vor der Corona-Krise eine leichte Schwäche. Weil der Konzern stark in China unterwegs ist, kam der Einbruch bereits früher. Seit dem Tief hat sich der Wert etwas erholt, konsolidiert nun bei Notierungen um 50 Euro. Die wichtige 200-Tage-Linie, die unter 55 Euro verläuft, muss zurückerobert werden. Dann kann die Aktie bis auf 60 Euro steigen.

Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 60,00 Euro
Stoppkurs: 39,00 Euro