Damit werde das 2019 gegründete Unternehmen mit 3,2 bis 3,9 Milliarden Euro bewertet, teilte eine der begleitenden Banken mit. Die beiden Eigentümer Bertelsmann und Saham, die bisher je 50 Prozent der Anteile halten, wollen insgesamt 20 Millionen Aktien verkaufen, bei entsprechender Nachfrage bis zu 23 Millionen. Die Emission könnte damit bis zu 897 Millionen Euro einbringen, jeweils die Hälfte davon geht an Bertelsmann und Saham. An Majorel fließt kein frisches Geld.

Die Papiere können bis zum 23. September gezeichnet werden, allerdings nur von institutionellen Investoren. Einen Tag später will Majorel an der Amsterdamer Börse Euronext sein Börsendebüt feiern. Organisiert wird die Emission von den Investmentbanken JPMorgan, BNP Paribas und Citigroup.

Vorstandschef Thomas Mackenbrock sagte, der Börsengang sei der "nächste logische Schritt in der Entwicklung von Majorel". Die Resonanz von Investoren auf die Börsenpläne habe ihn sehr ermutigt. Bertelsmann und Saham wollten Großaktionäre bleiben. 20 bis 23 Prozent der Anteile soll nach Angaben der Bank künftig im Streubesitz sein. Bertelsmann will Majoral trotzdem weiterhin in der Bilanz konsolidieren, obwohl der Medienkonzern dann nur noch in einer Minderheitsposition beteiligt ist.

Der Dienstleister war 2019 aus dem Zusammenschluss der Callcenter-Aktivitäten der Bertelsmann-Tochter Arvato und des marokkanischen Callcenter-Betreibers Saham hervorgegangen. Majorel beschäftigt inzwischen rund 63.000 Mitarbeiter in 31 Ländern, darunter etwa 8000 in Deutschland. Majorel hat mehr als 400 Kunden, darunter mehrere globale Tech-Unternehmen. Die Firma managt für ihre Auftraggeber Kundenbeziehungen - im Fachjargon Costumer Experience (CX) genannt. Im ersten Halbjahr steigerte Majorel den Umsatz auf 842 Millionen Euro, der operative Gewinn (Ebitda) lag bei 154 Millionen Euro.

rtr