Inflationsbedingt macht es derzeit wenig Sinn, hohe Geldsummen auf zinslosen Girokonten zu „parken“. Während die Preise weiter steigen, verliert ungenutztes Guthaben real an Kaufkraft. Geldmarkt-ETFs stellen eine attraktive Alternative zum klassischen Tagesgeldkonto dar.

Hier finden Sie den Tagesgeld-Vergleich 10/2025

Natürlich ist es sinnvoll, einen „Notgroschen“ für unvorhergesehene Ausgaben bereitzuhalten – etwa für eine Autoreparatur oder eine größere Nachzahlung. Doch viele Deutsche horten deutlich mehr Liquidität, als sie tatsächlich benötigen. Laut der Deutschen Bundesbank beliefen sich die Bargeldbestände und Sichteinlagen privater Haushalte Ende Juni 2025 auf 2,28 Billionen Euro – ein Rekordwert. Gleichzeitig lag die Inflationsrate im Oktober bei rund 2,3 Prozent pro Jahr. Dies bedeutet, dass auf nicht verzinsten Konten jedes Jahr enorme Summen an Kaufkraft verloren gehen.

Was Geldmarkt-ETFs können und was nicht

Hier kommen Geldmarkt-ETFs ins Spiel. Sie investieren überwiegend in kurzfristige Anleihen, Einlagen oder Schuldverschreibungen mit sehr kurzer Restlaufzeit. Dadurch profitieren Anleger direkt von den aktuell relativ hohen Leitzinsen der Europäischen Zentralbank. Während Giro- oder viele Tagesgeldkonten die Zinsschritte der EZB oft nur zögerlich oder gar nicht weitergeben, spiegeln Geldmarkt-ETFs das Zinsniveau deutlich schneller wider. Euro-Geldmarkt-ETFs erzielten 2023 und 2024 – also nach dem Ende der Nullzinspolitik der EZB – Renditen von rund drei Prozent – bei täglicher Verfügbarkeit des Kapitals und relativ geringem Kursrisiko.

Ein großer Vorteil: Geldmarkt-ETFs sind börsengehandelt und können somit jederzeit gekauft oder verkauft werden. Zudem unterliegen sie der Investmentaufsicht und müssen die Anlage in sicheren, liquiden Papieren transparent offenlegen. Viele Produkte investieren in kurzfristige Staatsanleihen, Bankenpapiere mit hoher Bonität oder Repo-Geschäfte, was das Risiko eines Ausfalls minimiert.

Trotzdem sind Geldmarkt-ETFs kein Ersatz für Termineinlagen, Spareinlagen oder Sparbriefe, sondern eher eine flexible Ergänzung. Anleger sollten beachten, dass die Rendite nicht garantiert ist und sich die Zinserträge mit fallenden Leitzinsen verringern können. Außerdem können solche ETFs kurzfristig leicht im Wert schwanken – etwa wenn Marktteilnehmer plötzlich höhere Risikoaufschläge verlangen oder sich die Liquidität am Geldmarkt verschlechtert.

Darauf sollten Investoren bei Geldmarkt-ETFs achten

Deshalb sollten Investoren beim Kauf von Geldmarkt-ETFs auf einige Punkte achten:

• Kosten (TER): Niedrige Verwaltungsgebühren erhöhen den Nettoertrag

• Anlageuniversum: ETFs, die ausschließlich in Euro-Anlagen investieren, vermeiden Währungsrisiken

• Liquidität und Volumen: Produkte mit hohem Handelsvolumen sind meist stabiler und günstiger handelbar

• Ausschüttungspolitik: Manche ETFs schütten Zinsen regelmäßig aus, andere reinvestieren sie automatisch

Unterm Strich sind Geldmarkt-ETFs eine clevere Lösung für alle, die ihr Geld kurzfristig, verzinst und flexibel parken wollen, ohne unnötig Kaufkraft zu verlieren. Sie vereinen die kurzfristige Verfügbarkeit von Tagesgeld mit den Strukturvorteilen institutioneller Geldanlagen und bieten damit eine sinnvolle Alternative im aktuellen Zins- und Inflationsumfeld. Das nachfolgend aufgeführte Wertpapier zeichnet sich durch einen hohen Marktwert (17,6 Mrd. Euro) und relativ geringe Gebühren (0,1 Prozent p.a.) aus: Xtrackers EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF (ISIN: LU0290358497).

Hier finden Sie Informationen über den BO Stabile Werte Index

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