Es ist nur noch eine Frage von Tagen, wann der Bitcoin aus der seit Ende Juni gebildeten Dreiecksformation ausbrechen wird. Denn das Dreieck wird nun immer enger (vgl. Bitcoin-Jahreschart). Die obere Begrenzung liegt nur noch bei etwas mehr als 10.500 US-Dollar, während der untere Widerstand bei 9.400 Dollar konstant bleibt. Die Schwankungsbreite des Bitcoin-Kurses um die 10.000 Dollar wurde immer geringer. Ist das die Ruhe vor dem Sturm? Ein Ausbruch aus der Formation könnte den kurzfristigen Trend bestimmen. Ein Bruch des Widerstands bei 9.400 Dollar könnte zu einem anschließenden Test der 200-Tagelinie führen. Dies wäre allerdings nicht mehr so dramatisch wie noch vor einigen Wochen. Denn die 200-Tagelinie verläuft aktuell bereits bei über 8.300 Dollar. Dagegen könnten bei einem Ausbruch über die absteigende Dreieckslinie die Jahreshöchstkurse getestet werden.
Am Montag, 23. September, hat der Handel an der neuen Plattform Bakkt mit den physisch belieferten Bitcoin-Futuresk begonnen. Von dieser Seite dürfte aber nicht der Auslöser für die kurzfristige Trendentscheidung kommen. Das Handelsvolumen war zu Beginn noch recht gering. Das kam aber nicht überraschend. So hatte der CEO der Intercontinental Exchange, der Mutter von Bakkt, bereits die Erwartungen etwas gedämpft. Zwar spricht er von sehr großem Interesse, dennoch könnte es seiner Meinung nach noch Monate dauern, bis klar wird, ob die traditionellen Player an der Wall Street in größerem Stil einsteigen. Als Erste dürften nach seiner Ansicht neben Retail-Brokern die Hochschulstiftungen und Pensionsfonds das neue Angebot nutzen. Denn diese gehören traditionell zu den Institutionen, die neue Anlageideen schnell übernehmen. Aber auch wenn die kurzfristigen Auswirkungen von Bakkt noch nicht so groß werden, wird es aufgrund der Chartformation in Kürze zu einer Richtungsentscheidung kommen.
Anleger sollten sich aber von den kurzfristigen Schwankungen nicht verunsichern lassen, sondern den langfristigen Trend im Blick haben. Dieser wird weiter nach oben gehen, wenngleich nicht so parabelförmig wie von Februar bis Ende Juni. In den vergangenen Jahren wurde der Bitcoin immer wieder als spekulative Blase bezeichnet, die irgendwann platzt. Dies wird aber nicht der Fall sein. Vielmehr etablieren sich Bitcoin & Co immer mehr als neue Anlageklasse. Insgesamt dürfte der Bitcoin seine Führungsrolle als absolut limitierter Wertaufbewahrungsspeicher und als Fluchtmöglichkeit aus mehr oder minder maroden oder restriktiven Fiat-Währungen weiter ausspielen.