Die Aktien von BNP fielen daraufhin am Donnerstag mit minus 2,55 Prozent auf 59,30 Euro an das Ende des Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) und erlitten den größten Tagesverlust seit acht Monaten. Bis Mittwochabend noch hatten sie seit Ende Dezember um mehr als 7 Prozent zugelegt. Der Leitindex der Eurozone beendete den Tag hingegen mit plus 0,10 Prozent.

    Experten hatten bei BNP mit einem deutlich besseren Jahresergebnis gerechnet. Verhagelt worden war die Bilanz des Konkurrenten der Deutschen Bank (Deutsche Bank)vor allem durch eine unerwartete Rückstellung in Höhe von 800 Millionen Euro für Geschäfte mit Ländern, die möglicherweise gegen US-Sanktionen verstoßen haben.

ANALYST: STRAFZAHLUNGEN BEDROHEN PROFITABILITÄT - Dividende ENTTÄUSCHT

    Die hohe Summe der Kosten für rechtliche Probleme bedrohe die Profitabilität der Bank, kommentierte Marktanalyst Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital. Die Strafe selbst müsse noch von US-Aufsehern festgesetzt werden und könne sich in der Höhe noch ändern.

    Ein Händler wertete nicht nur die hohen Einmalaufwendungen als Enttäuschung. Auch die in Aussicht gestellte unveränderte Dividende habe die Erwartungen des Marktes nicht erfüllt. Dieser habe statt stabilen 1,50 Euro mit einem Anstieg auf 1,75 Euro gerechnet. Insgesamt seien die Resultate durchwachsen und belasteten den Aktienkurs auch wegen der jüngst starken Aktienkursentwicklung.

EHRGEIZIGE ZIELE MACHEN HOFFNUNG

    Andere Marktteilnehmer hoben hingegen die ehrgeizigeren Ziele der Bank hervor. Die Pläne für die Zukunft seien für die Franzosen wichtiger als die Geschäftszahlen. Bis 2016 will der Geldkonzern 2,8 Milliarden Euro an Kosten einsparen und die Eigenkapitalrendite auf mindestens 10 Prozent steigern. Im nächsten Monat will die Bank ihre neuen Ziele präsentieren.

dpa-AFX