Verpackungskünstler
? Regelmäßig lese ich in Ihrer Zeitschrift Artikel über "grüne" Aktien. 2019 bin ich auf die Aktie von SIG Combibloc gestoßen (WKN: A2N 5NU). Diese Firma hat ein ähnlich geniales Geschäftsmodell wie Tetra Pak. Vielleicht können Sie diese bisher weitgehend unentdeckte Perle einmal näher beleuchten.
Börse ONLINE: Der Schweizer Hersteller von Verpackungen und Abfüllanlagen für die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie hat eine bewegte Geschichte, die 1853 mit dem Bau von Bahnwagen und Waffen begann. 1906 kamen Verpackungsmaschinen für Schokolade und Suppenwürfel dazu. Bahn- und Waffengeschäft wurden 2000 verkauft. Der neuseeländische Milliardär Graeme Hart erwarb das Geschäft mit Verpackungen und Maschinen und nahm die Firma von der Börse. 2014 wechselte der Besitzer erneut, die kanadische Gesellschaft Onex schlug für 3,8 Milliarden Euro zu. Schon 2018 ging es für SIG Combibloc daher zurück aufs Parkett. Onex will als großer Anteilseigner an Bord bleiben. Auch die Inhaber des schärfsten Konkurrenten Tetra Pak haben sich nach dem Börsengang eine Beteiligung gesichert. Getränkekartons sind besser als ihr Ruf. Gerade bei Frischmilch ist der Karton erste Wahl in Sachen Umweltschutz. In sieben von acht untersuchten Kategorien, etwa Klimawandel, Versauerung oder Feinstaub, schnitt der Getränkekarton besser ab als die Mehrwegflasche. Die Verpackungskartons von SIG Combibloc sind zu 100 Prozent recycelbar und bestehen zu einem hohen Anteil aus erneuerbaren Rohstoffen. Mittelfristig geht die Firma von einem Wachstum zwischen vier und sechs Prozent aus, bei einer Marge von rund 29 Prozent. Die Ausschüttungsquote soll bis zu 60 Prozent der Konzernergebnisses betragen. Doch deutsche Anleger bleiben wegen der Schweizer Börsensperre bis auf Weiteres außen vor.
Kein Verfallsdatum?
Wir haben noch ältere Travelers Cheques zu Hause, die auf US-Dollar lauten. Irgendwie sind sie wohl in Vergessenheit geraten. Wo und wie löst man sie am besten und günstigsten ein?
Börse ONLINE: Zwar werden Travellerschecks in Deutschland schon seit Anfang 2016 nicht mehr ausgegeben. Doch wer noch ältere Schecks bei sich auffindet, muss sich deswegen nicht sorgen. Denn sie "verlieren nie ihre Gültigkeit", so steht es auf der Homepage von American Express zu lesen. Nicht genutzte Travellerschecks können weiterhin für zukünftige Reisen verwendet oder umgetauscht werden. Beim Umtausch gibt es in Deutschland mehrere Möglichkeiten:
American Express: Das Unternehmen ist unter der gebührenfreien Rufnummer 0800/101 23 62 zu erreichen. Hier erhalten Kunden Informationen über das weitere Vorgehen. Eine Erstattung per Verrechnungsscheck oder Banküberweisung ist möglich. Auf der Internetseite tcplfweb.americanexpress.com/TCLocator/search.do?lang=de finden sich weitere Informationen.
Reisebank: An allen großen Flughäfen sowie in vielen Innenstädten sind Filialen der Reisebank zu finden. Sie ist eine Tochter der DZ Bank und auf ausländische Zahlungsmittel spezialisiert. Beim Ankauf von Reiseschecks werden zwei Prozent vom Nennwert, mindestens aber zehn Euro Gebühren fällig. Lediglich die Rücknahme von dort gekauften Reiseschecks ist gegen Originalkaufbeleg kostenfrei.
VR-Banken: Wie auch die Reisebank gehören die VR-Banken zur Genossenschaftlichen Finanzgruppe. In den Filialen können Kunden Reiseschecks zurückgeben. Die Gebühren variieren je nach Institut und müssen leider vor Ort erfragt werden.